Es könnte so einfach sein. Der FC Bayern betont wiederholt, dass wirklich alle im Klub einen Verbleib und eine Verlängerung von David Alaba wünschen. Auch der 27-Jährige selbst will dem Vernehmen nach bleiben und hofft auf eine Einigung. Das bekräftigte die "Sport Bild" am Mittwoch.
Wie so oft geht es ums Geld. Finanziell kommen München und die Alaba-Seite nicht zusammen, die Fronten sind verhärtet. Wird jetzt die Laufzeit zum Knotenlöser? Das wird im Bericht des Sportmagazins angedeutet.
Demnach gibt es diesbezüglich Spielraum. Statt eines Angebots über einen Vierjahresvertrags sei nun auch eine Laufzeit über fünf Saisons eine Option für den FC Bayern. Damit könnte den monetären Vorstellungen von Alaba beziehungsweise Berater Pini Zahavi auf Umwegen entsprochen werden.
Salihamidzic: "Er hat unser attraktives Angebot wiederholt abgelehnt"
Nach Informationen von "Bild" und "Sport Bild" hat Karl-Heinz Rummenigge hinter den Kulissen den direkten Kontakt gesucht und steht in ständigem Austausch mit Zahavi. Auch öffentlich schlug der Vorstandsvorsitzende zuletzt leise Töne an und appellierte an alle Beteiligten, Verhandlungen doch besser wieder über die richtigen Kanäle zu führen, sprich: ohne Publikum.
Das Vertragsangebot des Rekordmeisters soll ein Jahresgehalt von elf Millionen Euro und möglichen Prämien von bis zu sechs Millionen Euro vorsehen. Die Forderung der Gegenseite wiederum soll über die 20-Millionen-Marke hinausgehen.
"Fakt ist, er hat unser attraktives Angebot wiederholt abgelehnt, trotzdem versuchen wir noch, ihn zu überzeugen", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic letzte Woche in der Causa Alaba. Nach "Sky"-Informationen gab es bisher zwei Münchener Angebote, die der Gegenseite jeweils nicht zugesagt haben.
Bayern soll finanzielle Schmerzgrenze erreicht haben
Mehr gehe aber nicht, so der Sender, denn der Aufsichtsrat habe für den neuen Vertrag eine bestimmte Summe freigegeben, die schon mit dem letzten Angebot erreicht worden sei. Auch der "kicker" schrieb, dass die aktuelle Offerte die letzte sein soll. Bietet die Laufzeitanpassung womöglich einen Ausweg, mit dem alle einverstanden sein können?
Bevor die Vertragsfrage nicht geklärt ist, wird in dieser Angelegenheit rund um den Verein wohl keine Ruhe einkehren. Alabas Arbeitspapier läuft 2021 aus. Ein ablösefreier Abgang im nächsten Sommer wäre gewiss nicht im Sinne des FC Bayern. Ein sofortiger Verkauf eigentlich ebenso wenig; aber was, wenn alle Stricke reißen?
Dass München sich zumindest mit Alternativen für den Verteidiger beschäftigt, räumte Präsident Herbert Hainer ein: "Natürlich planen wir mit allen Szenarien und haben auch einen Plan B. Und einen Plan C, wenn wir am Ende mit Spielern nicht einig werden."