Davie Selke
1. Bundesliga
Rangnick: Der Ball liegt bei Werder

Max Hendriks

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Nach einigen Abgangsgerüchten im Winter kam vorgestern nun neuer Schwung in die Gerüchteküche um Davie Selke von RB Leipzig – und zwar vonseiten seines Ex-Vereins Werder Bremen. Hieß es vor gut einem Monat noch, dass für Spieler und Ex-Klub eine Rückkehr zwar vorstellbar, aber finanziell praktisch ausgeschlossen sei, scheint die Wahrscheinlichkeit nun deutlich erhöht zu sein. Geschäftsführer Frank Baumann bestätigte ein Treffen mit dem Stürmer, der seinerseits bereits seine Wohnung in Leipzig gekündigt haben und in Bremen gewesen sein soll, um sich nach einer neuen Bleibe umzusehen.

Nun bestätigt in der "Bild" mit RB-Sportdirektor Ralf Rangnick auch die andere Verhandlungsseite, dass man in der Causa Selke auf Tuchfühlung gegangen ist: "Die Bremer kennen unsere Vorstellungen, der Ball liegt jetzt bei Werder. Sie wollen Davie gern fest verpflichten." Diese Vorstellungen sollen laut Informationen der Boulevardzeitung bei rund zwölf Millionen Euro Ablöse liegen, somit also um einiges höher als die acht Millionen Euro Ablöse, die Leipzig 2015 an Werder überwies.

Ein Wertverlust bei Selke liege nämlich laut Rangnick nicht vor: "Er ist 22 Jahre alt, ein großgewachsener Stürmer, der im Sommer wahrscheinlich Stammspieler bei der U21-EM ist. In den zwei Jahren, die er bei uns war und uns sehr geholfen hat, ist er nicht schlechter geworden." Ebenso sei auch RB Leipzig angesichts der bevorstehenden Teilnahme am internationalen Wettbewerb auf angemessene Ablöseeinnahmen angewiesen, so der Sportdirektor.

Auf der anderen Seite betont Werder-Manager Baumann erneut die wirtschaftliche Gratwanderung bei diesem Deal und fordert Einlenken vom ehemaligen Bremer: "Es wird nicht leicht. Weil es eine Kombination aus Ablösesumme und Gehalt ist. Um den Transfer realisieren zu können, wird ein Gehaltsverzicht notwendig sein." Bei Leipzig verdiene der bis 2020 gebundene Selke aktuell noch wohl rund 2,7 Millionen Euro im Jahr.