Auch in Anbetracht der Verletzung von Yussuf Poulsen bot sich für dessen direkten Konkurrenten Davie Selke, die Gelegenheit zur Bewährung. Eine Woche, bevor sich sein dänischer Kollege den Muskelbündelriss im Oberschenkel zuzog, war dem neunmaligen U21-Nationalspieler sogar ein Startelfeinsatz in Dortmund vergönnt. Die Chance, in den vergangenen Wochen nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen, ließ er jedoch liegen.
"Es war sicherlich nicht so, dass er gegen Dortmund oder auch gegen den HSV sein bestes Spiel gemacht hat", urteilte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl heute auf Nachfrage, "das hat er auch selber so gesehen". Obendrein herrscht in der Offensive ein hoher Konkurrenzdruck. Auch wenn Poulsen derzeit ausfällt, "ist es nicht so einfach, sich da vorne durchzusetzen", schließlich habe mit dem vielseitigen Marcel Sabitzer noch einen Spieler, der auch diese Position bekleiden kann.
Letzte Woche, im Spiel gegen den 1. FC Köln, spielten zudem taktische Erwägungen bei der Aufstellung eine Rolle (RB spielte im 4-3-3), "deswegen war die Überlegung gar nicht da", die Poulsen-Position eins zu eins zu ersetzen. Hasenhüttl merkte im Übrigen an, dass er Freitag in Augsburg wahrscheinlich dieselbe Startelf ins Rennen schickt, die schon den Sieg gegen die Geißböcke eingefahren hat, wenn auch nicht zwingend in derselben Formation.
Dass Selke derzeit nicht an der ersten Elf dran ist, bekräftige der Fußballlehrer nochmals: "Es wird immer die Elf spielen, von der ein Trainer glaubt, dass sie ihn den maximalen Erfolg bringen kann. Davie ist im Moment nicht dabei." Hasenhüttl legte gleichwohl Wert darauf zu betonen, dass es sich um eine Momentaufnahme handle.
Die nächste Chance komme bestimmt, diese müsse man besser nutzen als die zuletzt Dagewesene. Eine Trendwende könne sich außerdem schneller ergeben, als man glaubt, als Stürmer sowieso. "Aber ich glaube, das weiß er auch, und so, wie er im Training arbeitet, hat er das auch verstanden", lässt der Fußballlehrer durchschimmern, dass Selke den Kopf nicht hängen lässt.