Was ein Hammer! Nachdem Milot Rashica in den vergangenen Wochen und Monaten als wahrscheinlichster Abgang des SV Werder Bremen gehandelt wurde, verlässt nun (stattdessen) wohl Davy Klaassen den Klub. Der AFC Ajax zeigt großes Interesse an einer Verpflichtung und auch der Spieler will zurück in seine Heimat.
Das Gerücht kam erst vor einigen Tagen auf, doch Klaassen und Ajax haben schon vor dem Schalke-Spiel zusammengefunden, wie Cheftrainer Florian Kohfeldt am Donnerstag auf der Pressekonferenz verriet. "Er wusste das schon, als wir auf Schalke gespielt haben, aber er hat extra damit gewartet, es mir in der Woche danach zu sagen. Und ganz ehrlich: Auf Schalke habe ich nicht gemerkt, dass da was in seinem Kopf sei. Und das wird es auch gegen Bielefeld nicht sein", so Kohfeldt, der eine mögliche fehlende Fokussierung seitens Klaassen verneint.
Dass Klaassen gegen Bielefeld möglicherweise ein letztes Mal im Trikot von Werder Bremen auflaufen wird, ist wahrscheinlich. Zumal es um den vermeintlichen grün-weißen Königstransfer des Sommers, Milot Rashica, ruhig geworden ist. Zwar gebe es weiterhin interessierte Vereine, dafür aber keinen neuen Stand. Das erklärte Sportchef Frank Baumann auch am Donnerstag auf Nachfrage noch einmal.
Chance auf Klaassen-Einsatz gegen Bielefeld "sehr groß"
Und da die Verhandlungen bezüglich Rashica ins Stocken geraten sind, wird nun aller Voraussicht nach Klaassen den Klub verlassen. Dass er noch sein Abschiedsspiel im Weserstadion bekommen wird, habe eine "sehr große" Wahrscheinlichkeit, so Baumann – möglicherweise auch ein Wunsch der Bremer im Transferpoker. Die Norddeutschen treffen am 3. Spieltag auf Arminia Bielefeld (Samstag, 15:30).
Baumann sagte auf Nachfrage: "Davy kann sich einen Wechsel zu Ajax vorstellen und dass wir mit Ajax im Austausch sind, ist auch kein Geheimnis." Es müsste allerdings noch etwas am Preis gefeilscht werden "und ich glaube auch nicht, dass sich das in den nächsten ein, zwei Tagen auflösen wird, sodass ich ganz, ganz fest davon ausgehe, dass Davy am Samstag auch auf dem Platz stehen wird".
Danach müsste es dann aber schnell gehen: Das Transferfenster schließt bereits in vier Tagen. Für Bremen wäre der Verkauf eines Leistungsträgers – nun wohl Klaassen statt Rashica – extrem wichtig. Durch die Corona-Krise und höhere Transferausgaben in diesem Sommer ist der Klub finanziell sehr angeschlagen.
Werder würde einen Klaassen-Ersatz verpflichten
Verlässt Klaassen nun den Klub, dann werden die Hanseaten den Verlust ihres Vize-Kapitäns allerdings nicht intern auffangen. Wie Baumann erklärte, würde Werder dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nochmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Ein Name, der jüngst fiel, ist der des aktuell vereinslosen Kevin Stöger.
Bisher ist man zudem davon ausgegangen, dass die Bremer noch nach einem Sechser Ausschau halten. Doch wie Baumann auf der Pressekonferenz am Donnerstag zu Protokoll gab, werde man nach einem möglichen Klaassen-Abgang nur noch einen Mittelfeldspieler verpflichten. Das heißt, dass der ursprünglich eigentlich noch gesuchte Sechser nicht mehr an die Weser kommen wird.