Dedryck Boyata
1. Bundesliga
Bobic zum Stand bei Boyata: „Gibt im Grunde nur zwei Optionen“

Kristian Dordevic

© imagoimages

An Dedryck Boyatas Qualität gibt es bei Hertha BSC keinen Zweifel. Wenn fit, spielt der belgische Nationalspieler. Nichtsdestotrotz wird Berlin ihn womöglich ziehen lassen (wollen). Hintergrund ist die Vertragslaufzeit: 2022 läuft das Arbeitspapier aus.

„Da gibt es ja im Grunde nur zwei Optionen“, machte der neue Sportgeschäftsführer Fredi Bobic keinen Hehl, wie aus Klubsicht die Gemengelage ist. Mit anderen Worten: Entweder Hertha verlängert mit Boyata oder verkauft ihn, um nächstes Jahr keinen ablösefreien Abschied hinnehmen zu müssen.

Nach Bild-Informationen kann der 30-Jährige, 2019 ablösefrei in die Hauptstadt gekommen, für einen Betrag im höheren einstelligen Millionenbereich gehen. Interessenten soll es aus Frankreich und Italien geben.

Erst einmal will Berlin mit Boyata „ganz in Ruhe besprechen, wie sich die Situation für ihn darstellt und was er denkt“, so Bobic. „Dieses Gespräch hat noch nicht stattgefunden." Während der Europameisterschaft sei er in Ruhe gelassen worden, damit sein Fokus nicht gestört wird. Bekanntlich ist die EM für Boyata seit dem Viertelfinale (1:2 gegen Italien) gelaufen.


Jérôme Boateng zu Hertha? „Komplett andere Sphäre“

Mit Blick auf die Abwehrzentrale von Hertha BSC ist er nicht der einzige Wechselkandidat. Omar Alderete weckt Begehrlichkeiten in Spanien. Bobic versicherte, nichts Schriftliches vorliegen zu haben, bestätigte allerdings das vorhandene Interesse.

Dass ein Ersatztransfer für die Innenverteidigung Jérôme Boateng sein könnte, ist momentan nicht zu erwarten. Hertha hatte die Idee verfolgt, neben Kevin Prince-Boateng auch dessen Halbbruder zurück nach Berlin zu holen. Die Idee an sich besteht weiterhin. Jedoch hat sich auch an der (fehlenden) Realisierbarkeit offensichtlich noch nichts geändert.

„Jerome bewegt sich noch in einer komplett anderen Sphäre. Das macht noch überhaupt keinen Sinn“, stellte Bobic klar. „Ich kenne seine Berater sehr gut, da sind sicherlich noch andere Gedanken da.“ Laut Bild müsste voraussichtlich ein Jahresgehalt von sechs bis sieben Millionen Euro gestemmt werden.

Aus eigener Erfahrung weiß der Funktionär, dass zum Ende einer Transferperiode kurzfristig Möglichkeiten entstehen können, die vorher nicht denkbar gewesen wären. Die Marschroute gilt wohl auch für den Fall Boateng. Bobic: „Wir müssen abwarten, was passiert.“