Dedryck Boyata
1. Bundesliga
Spieler des 6. Spieltags

LigaInsider

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Euer Spieler des Spieltags wurde mit Herthas Dedryck Boyata erstmals ein Defensivspieler. Er konnte den Scorer-König Philippe Coutinho und den Schalker Amine Harit, der ebenfalls mit einem Tor und einem Assist glänzen konnte, auf die Plätze verweisen.

Der Spieler des Spieltags, für den sich unsere Redaktion entschieden hätte, wäre Alassane Pléa gewesen. Ein Tor, ein reiner Assist, sowie zwei aufgelegte Großchancen reichten für Euch aber nicht aus.

Boyatas Leistung in der Defensive war allerdings blitzsauber, so dass wir auch diese Wahl verstehen können.

Herausragende zehn geklärte Bälle standen am Ende des Spiels für den Belgier zu Buche, davon sieben im eigenen Strafraum. Er gewann all seine drei Kopfballduelle in der Defensive und sein Duell in der Offensive ebenso. Seine körperliche Präsenz war also auch in diesem Spiel wieder augenscheinlich, waren seine Gegner mit Anthony Modeste (3) und Simon Terodde (1) ebenfalls großgewachsene, robuste Spieler. Seine Lufthoheit rundete schließlich sein Kopfballtreffer zum 4:0 Endstand ab.

Drei abgefangene Bälle (Interceptions) notierten wir für Boyata, zwei dieser Bälle eroberte er im eigene Strafraum. Sein einziges Bodenduell entschied er für sich und konnte nicht nur den Angriff des Gegners unterbinden, sondern den Ball direkt erobern und einen Gegenangriff einleiten. Außerdem konnte er im eigenen Fünfmeterraum einen Schuss des Gegenspielers Schindler blocken und sich auch auf diese Weise seine "weiße Weste" verdienen. Einmal löste Boyata die Abseitsfalle der Berliner aus und zeichnete so für einen weiteren Ballgewinn seiner Mannschaft verantwortlich.

Seine einzige "negative" Abwehraktion des Spiels war ein Foul an Gegner Córdoba für ein versuchtes Tackling, allerdings weit genug vom Tor weg, so dass hier durch den nachfolgenden Freistoß keine Gefahr entstand. Besonders für Abwehrspieler gilt ja bekanntlich die alte Regel: Gewinn' den Ball! Und wenn nicht, dann lasse entweder den Gegner durch oder den Ball, aber niemals beide zusammen.

Im Bereich "Passspiel" konnte Boyata sich nur bedingt hervortun, da der Gegner früh in Unterzahl geriet und das Aufbauspiel so etwas abgewertet werden muss. Seine 93% Passquote (davon drei präzise lange Bälle) sind daher zu vernachlässigen. Die Defensivaktionen Boyatas waren dagegen sogenannte spielverlaufsunabhänge Aktionen - mehr dazu einmal an anderer Stelle. Ein Zweikampf oder ein zu klärender Ball ist in unserer Betrachtung immer gleich schwierig und wichtig, egal ob in Über-, Gleich- oder Unterzahl.

Insgesamt beschreiben wir also an dieser Stelle die Prototyp-Performance eines aufmerksamen Innenverteidigers. So reichte es bei uns zu starken 85 Punkten (Note 1,5), zum Abwehrchef in der wöchentlichen Topelf und abschließend zu Eurem Spieler des Spieltags.