Rund um den VfB Stuttgart wird mit Spannung oder auch Vorfreude verfolgt, ob und in welcher Form Serhou Guirassy und Neuzugang Deniz Undav (27) demnächst gemeinsam auf Torejagd gehen. Am vergangenen Wochenende standen erstmals in der Bundesliga beide gleichzeitig auf dem Platz, allerdings nur für wenige Minuten. Und auch am kommenden Spieltag gegen Darmstadt wird es nicht dazu kommen, dass das Duo von Beginn an aufläuft.
Der Grund ist einfach: Bei Undav ist nach mehrwöchiger Verletzungspause in puncto Fitness kein Startelfeinsatz drin. „Da verrate ich nicht zu viel: Das wird am Freitag noch nicht passieren“, verzichtete VfB-Trainer Sebastian Hoeneß am Mittwoch auf ein Versteckspiel.
Dass die Leihgabe von Brighton & Hove Albion bereits beim 3:1 gegen Mainz im Kader war und fünf Minuten vor Schluss das Comeback per Einwechslung feierte, hatte Hoeneß offenbar anfangs nicht unbedingt erwartet. „Das ging doch relativ schnell.“
Dessen ungeachtet sei Undav nach auskurierter Knieverletzung (Teilriss des Außenbands) von 100 Prozent Fitness „schon noch ein bisschen“ entfernt. „Aber es geht in die Richtung.“
Hoeneß schwärmt: „Man hat direkt gesehen, was er kann“
Aktuell gibt es für Hoeneß ohnehin keinen Grund, etwas an der erfolgreichen Zusammenstellung seines Teams zu ändern. Beispielsweise trifft Guirassy derzeit gefühlt, wie es ihm beliebt. Auch seine Startelfkollegen machen einen starken Job, was die Tabelle mit Platz vier widerspiegelt.
Trotzdem freut sich Stuttgarts Trainer auf Undavs Qualität. „Man hat direkt gesehen, was er kann. Er kann Spiele beeinflussen, kann Einfluss nehmen über Torgefahr“, lobte er mit Blick auf den Kurzzeiteinsatz am Wochenende. „Er hat auf allen Stationen gezeigt, dass er Tore macht und vorlegt.“
Hoeneß verwies besonders auf die Zeit bei der Royale Union Saint-Gilloise, wo der Stürmer die Saison 2021/22 mit 27 Toren und 13 Assists in 41 Pflichtspielen abschloss. „Er hat gerade in Belgien häufig doppelt gescort.“ Diese Fähigkeiten zeige er jetzt auch bereits im Training und „das sind die Dinge, die wir uns von ihm erhoffen.“
Die Frage ist, wie Hoeneß Undav, der nicht nur ganz vorne, sondern auch in hängender Rolle einsetzbar ist, in die Startelf einbauen könnte. Mit einer Umstellung des momentan funktionierenden Systems? Wird einer der gut aufgelegten offensiven Mittelfeldspieler (Silas, Enzo Millot, Chris Führich) weichen? Luxusprobleme, die man beim VfB Stuttgart sicher nur allzu gerne hat.