Die deutsche Nationalmannschaft ist beim Confederations Cup auch im dritten Gruppenspiel ungeschlagen geblieben. Gegen Afrikameister Kamerun siegte die DFB-Auswahl mit 3:1 (0:0).
Im Vergleich zur Punkteteilung mit Chile nahm Bundestrainer Joachim Löw vier Änderungen in der Startformation vor: In der Verteidigung rückten Antonio Rüdiger und Marvin Plattenhardt für Shkodran Mustafi und Jonas Hector in die erste Elf, weiter vorne ersetzten Kerem Demirbay und Timo Werner die mit Gelb vorbelasteten Leon Goretzka und Lars Stindl.
Im ersten Spielabschnitt spielte sich der Weltmeister nur wenige Tormöglichkeiten heraus. Emre Can sowie Sebastian Rudy versuchten sich mit Schüssen außerhalb des Strafraum, doch beide Versuche rauschten am rechten Pfosten vorbei. Die größte Chance auf Seiten Deutschlands hatte Joshua Kimmich, der nach einer Flanke von Marvin Plattenhardt den Ball jedoch nicht im Kasten von Joseph Fabrice Ondoa unterbringen konnte.
Fast mit dem Pausenpfiff ergab sich für Kamerun, das den Großteil seiner Angriffe über die deutsche linke Seite einleitete, die Möglichkeit zur Führung. Rechtsverteidiger Ernest Mabouka flankte den Ball in den Strafraum. Dort entwich André-Frank Zambo seinem Gegenspieler Joshua Kimmich und beförderte den Ball per Direktabnahme auf das Tor, doch Marc-Andre ter Stegen war zur Stelle und klärte zur Ecke.
Nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte war es dann die deutsche Mannschaft, die das 1:0 erzielte. Julian Draxler wurde mit dem Rücken zum Tor stehend angespielt und leitete den Ball per Hacke am Gegenspieler vorbei zu Kerem Demirbay. Der Hoffenheimer dribbelte bei seinem Pflichtspieldebüt ein paar Meter in Richtung Strafraum und versenkte den Ball mit rechts hoch in den Winkel.
Wenige Minuten später hatte Joshua Kimmich die Gelegenheit, die Führung auszubauen. Timo Werner stahl sich zunächst nach einem Zuspiel von Emre Can zwischen den beiden Innenverteidigern Kameruns davon, legte sich vor dem Torhüter den Ball jedoch zu weit vor. Kimmich eilte herbei, scheiterte mit seinem Schuss jedoch an Ondoa, der parierte.
Anschließend kam Kamerun in Person von Vincent Aboubakar, der Niklas Süle verlud, und des kurz zuvor eingewechselte Nicolas Moumi Ngamaleu zu Torchancen, doch beide schossen am deutschen Gehäuse vorbei.
In der 63. Minute folgte eine kuriose Szene. Can wurde von Mabouka gefoult, doch Schiedsrichter Wilmar Roldan Perez zeigte dem falschen Spieler die Gelbe Karte. Nach Kommunikation zum Videoschiedsrichter zückte Perez Rot gegen Sebastien Siani, doch es traf erneut den Falschen. Nach erneuter Rücksprache traf es schließlich Verursacher Mabouka, der vom Platz gestellt wurde.
Mit einem Akteur mehr auf dem Feld spielte sich das deutsche Team eine Vielzahl an Chancen heraus. Niklas Süle spielte aus der eigenen Hälfte heraus einen langen Ball auf die rechte Seite zu Joshua Kimmich, der in den Strafraum flankte, wo Timo Werner seinem Gegenspieler davonlief und per Kopf zum 2:0 vollendete.
Doch Kamerun gab sich nicht geschlagen und spielte weiter nach vorne. Moumi Ngamaleu, erneut von rechts, flankt an den ersten Pfosten, wo Aboubakar vor Niklas Süle leicht den Ball nur touchierte und damit ter Stegen irritierte. Dem Schlussmann prallte der Ball gegen die Hände und ins Tor.
Knapp zehn Minuten vor Spielende vergab Younes nach Zuspiel des eingewechselten Julian Brandt, doch noch in der gleichen Minute erhöhte die DFB-Elf auf 3:1. Brandt spielte in den Lauf von Benjamin Henrichs, der für Sebastian Rudy in die Partie war und den Ball von der Grundlinie in die Nähe des Elfmeterpunktes passte, von wo Timo Werner per Rechtsschuss seinen zweiten Treffer markierte.
Kurz vor Schluss kam Younes nach Anspiel von Werner noch einmal zu einer Chance, doch der Flügeldribbler von Ajax vergab bei seinem ersten Turniereinsatz vor dem herauseilenden Ondoa.
Da Chile im zeitgleich angesetzten Duell mit Australien nicht über ein 1:1 hinaus kam, schließt Deutschland die Gruppe mit sieben Punkten auf Rang eins ab. Somit trifft das Team um Kapitän Julian Draxler am Dienstag in Sotschi auf Mexiko (Anpfiff 20 Uhr).