Trotz eines starken Turniers hat es für die deutsche Mannschaft beim Olympischen Fußballturnier in Brasilien am Ende nicht für den ganz großen Coup gereicht. Gegen Gastgeber Brasilien unterlag die Mannschaft von Horst Hrubesch im Endspiel mit 5:6 nach Elfmeterschießen (1:1, 1:1).
Neymar, der eigens für Olympia auf eine Teilnahme an der Copa América verzichtet hatte, war es, der die Brasilianer per direkt verwandeltem Freistoß in der 27. Spielminute in Führung gebracht hatte. Die deutsche Elf ließ sich durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen. Stattdessen spielte man gegen den Favoriten munter mit und erarbeitete sich mehrere gute Gelegenheiten auf den Ausgleich. Allerdings war das Glück vorerst nicht auf deutscher Seite: In Form von Julian Brandt, Max Meyer und Lars Bender traf man im ersten Durchgang insgesamt dreimal die Latte.
Erst in Halbzeit zwei, in einer Phase in der die Partie eigentlich etwas ruhiger verlief, fand der Ball dann doch seinen Weg ins Tor der Brasilianer: In der 59. Minute verwandelte Meyer eine Hereingabe von Hoffenheims Jeremy Toljan per Direktabnahme zum Ausgleich.
Vom Gegentor angefacht übernahmen ab hier allerdings die Gastgeber die Partie und setzten die deutsche Elf unter Druck. Erschwerend kam für die erweiterte U23 noch hinzu, dass in der 67. Minute Lars Bender verletzt ausgetauscht werden musste. Für ihn kam Grischa Prömel vom Karlsruher SC in die Partie.
Hrubeschs Elf hielt dem Druck allerdings stand und so blieb es nach 90 Minuten beim 1:1. Auch die anschließende Verlängerung brachte nichts Zählbares ein, somit ging es ins Elfmeterschießen.
Nachdem zuvor jeweils vier Schützen beider Mannschaften getroffen hatten, war Freiburgs Nils Petersen am Ende der Unglücksrabe, der an Brasiliens Weverton scheiterte, bevor Neymar darauf Horn verlud und die Heimfans jubeln ließ.
Für Horst Hrubesch, der nach insgesamt 17 Jahren Arbeit im Jugendbereich des DFB sein Amt als U21-Trainer an Oliver Sorg abtritt, war Olympia trotz der Finalniederlage ein voller Erfolg: "Klar ist man im ersten Moment niedergeschlagen, aber die Jungs wissen, dass sie etwas Überragendes getan haben. […] Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen, wir gehen hier als Gewinner heraus, nicht als Verlierer", so der 65-Jährige kurz nach Abpfiff gegenüber der "Sportschau".