Der FC Bayern München hat seinen ersten Toptransfer für die kommende Saison unter Dach und Fach gebracht: Der Rekordmeister verstärkt sich mit dem brasilianischen Nationalspieler Douglas Costa. Der 24 Jahre alte Offensivspieler kommt von Schachtar Donezk und unterschreibt für fünf Jahre an der Säbener Straße.
Wenngleich in den Medien im Vorfeld des Wechsels eine Ablösesumme in Höhe von circa 35 Millionen Euro kursierte, gibt der abgebende Verein Shaktar Donezk auf seiner Internetseite die Ablöse mit 30 Millionen Euro an.
Neuer Schwung auf den Außen
Der 1,72 Meter große Flügelflitzer, der mit vollem Namen Douglas Costa de Souza heißt, hat seinen Wirkungskreis prinzipiell auf der rechten Seite, kommt allerdings auch links zurecht. Somit steht den Bayern nach Arjen Robben und Franck Ribéry ein weiterer, äußerst dynamischer Außenbahnspieler von beachtlichem Format zur Verfügung. Die personellen Engpässe, die den Verein auf dieser Position zuletzt gebeutelt haben, sollen von nun an der Vergangenheit angehören, so der Plan der Klubverantwortlichen.
Bis auf Weiteres wird Costa aller Voraussicht nach für Ribéry in die Bresche springen müssen, dessen anhaltende Sprunggelenksprobleme einen Einsatz zum Saisonstart wohl nicht zulassen. Der Franzose absolvierte in der abgelaufenen Saison gesundheitsbedingt lediglich 29 der 52 möglichen Pflichtspiele.
202 Pflichtspiele – 78 Scorerpunkte
Der Neu-Bayer wechselte Anfang 2010 von Grêmio Porto Alegre zu den Ukrainern, für die er insgesamt 202-mal auflief. Dabei erzielte er 38 Tore und legte außerdem noch 40 Treffer auf. Von seinem künftigen Arbeitgeber konnte sich der Brasilianer bereits im Rahmen des vergangenen Champions-League-Wettbewerbs ein Bild machen, als er mit Donezk im Achtelfinale (0:0/0:7) auf den deutschen Ligaprimus traf. Überzeugen konnte Costa in den beiden Partien indes nicht.
Zu den Qualitäten, die Costa in der Regel ausmachen, zählen neben Schnelligkeit und starker Ballbehandlung auch das Passspiel und ein gutes Auge. Demgegenüber mangelt es ihm jedoch einigermaßen an Effizienz: In den vergangenen fünf Jahren gelangen ihm in der ukrainischen Premier Liga – einer Liga auf vergleichsweise niedrigem Level – nie mehr als sechs Saisontreffer. Die Abgezocktheit vor dem Tor ließ Costa auch am Wochenende bei der Copa América in Chile vermissen, als er im Viertelfinale gegen Paraguay (4:5 n. E.) im Elfmeterschießen scheiterte.
Di Maria vom Tisch?
Di Maria vom Tisch?
Im Angesicht dieser millionenschweren Investition stellt sich die Frage, welche Auswirkungen der Transfer auf eine mögliche Verpflichtung von Ángel Di Maria hat. Der 27-jährige WM-Finalist wurde mitunter als Topkandidat gehandelt – jüngst wurde sogar über ein Tauschgeschäft des Argentiniers mit FCB-Symbolfigur Bastian Schweinsteiger spekuliert. Jedoch würde ein entsprechender Wechsel die Dimensionen des Costa-Transfers locker sprengen. Gleichwohl berichtete die "BILD"-Zeitung vor einigen Tagen, dass der FC Bayern weiterhin daran interessiert ist, Di Maria unter Vertrag zu nehmen.