Eduardo Vargas
1. Bundesliga
1899 Hoffenheim verpflichtet Vargas

Kristian Dordevic

© imago images

Wie erwartet ist die TSG 1899 Hoffenheim ein weiteres Mal auf dem Transfermarkt tätig geworden und hat Eduardo Vargas (voller Name: Eduardo Jesús Vargas Rojas) vom SSC Neapel verpflichtet. Der Bundesligist überweist den Italienern kolportierte sechs Millionen Euro für den 25-jährigen Offensivmann und stattet den Neuzugang, an dem auch West Ham United, FC Villareal, Trabzonspor und der Hamburger SV interessiert gewesen sein sollen, mit einem Vertrag bis 2019 aus.


Bester Torschütze bei der Copa América

Vargas kann grundsätzlich auf den Außenbahnen eingesetzt werden, soll in Sinsheim demgegenüber offenbar in zentraler Position agieren, womöglich analog zur Rolle des nach Liverpool gewechselten Roberto Firmino. Darauf deuten auch die Ausführungen von TSG-Manager Alexander Rosen im "kicker" hin: "Er kann sehr variabel spielen, sowohl von der Zehn als auch als zentrale Spitze, aber auch eine Halbstürmerposition.“

Im Rahmen der Copa América 2015 lief Vargas für Chile in der Sturmspitze auf, schloss das Turnier sogar als Torschützenkönig ab (4 Tore). Auf Vereinsebene wartet er allerdings noch auf den endgültigen Durchbruch – zumindest außerhalb der Heimat. Im Januar 2012 wechselte der 48-malige Nationalspieler (22 Tore) für 13,5 Millionen Euro nach Neapel und wurde seitdem dreimal verliehen: Erst ging es zurück nach Südamerika (Grêmio Porto Alegre), darauf folgten zwei europäische Leihstationen (FC Valencia und Queens Park Rangers).

Für jedes dieser Teams absolvierte Vargas zwischen 20 und 30 Pflichtspiele, wobei sich der zählbare Anteil am Offensiverfolg jeweils in Grenzen hielt. Seinen persönlichen Bestwert erzielte er in Valencia mit wettbewerbsübergreifend neun direkten Torbeteiligungen (25 Partien).


Erster Versuch in der Bundesliga

Der Umstand, dass die Neuverpflichtung sich auf höherer Vereinsebene bislang noch nicht gänzlich durchsetzen konnte, gibt Rosen nicht sonderlich zu denken. Vielmehr ist er davon überzeugt, dass die Akklimatisierung in Hoffenheim zügig gelingen kann, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in der chilenischen Nationalmannschaft ein vergleichbarer Fußball gespielt wird. "Er ist es gewohnt, früh zu attackieren, hoch ins Pressing zu gehen, das ist genau sein Spiel", erläutert der Manager.

Zudem habe man im Kraichgau "nur in solchen Konstellationen eine Chance auf diese Spielerqualität." Immerhin galt Vargas vor etwa drei Jahren noch "als zweitbester Spieler Südamerikas hinter Neymar", wie Rosen betont. Bei der TSG hoffen sie nun, dass er dieses Potenzial in der Bundesliga entfalten kann.