Mit Ablösekosten von gut 5,5 Millionen Euro ist Eduardo Vargas bei 1899 Hoffenheim der Toptransfer dieser Saison. Und tatsächlich gestaltete sich der Auftakt des 26-jährigen Angreifers vielversprechend: Den zweiten Auftritt in der deutschen Beletage am vierten Spieltag krönte er mit seiner Torpremiere, stand eine Woche später erstmals in der Startelf der Kraichgauer. Bis zum siebten Spieltag steuerte er sodann drei Assists bei, ehe der Motor ins Stottern geriet.
Zwar stand der Chilene in der Folge neun weitere Male auf dem Platz (siebenmal von Beginn an), aber aufs Tableau konnte er nichts Zählbares mehr bringen. "Vielleicht habe ich gedacht, es läuft von alleine so weiter", räumte Vargas laut "Deutsche Presse-Agentur" ein, dass er an der neuen Arbeitsstätte vielleicht "zu früh zufrieden" gewesen sei. Dessen ungeachtet ist er überzeugt, wieder die Kurve zu kriegen: "Ich bin bei 100 Prozent, ich glaube, die Tore kommen schon noch."
Ein Blick auf die bisherige Laufbahn verdeutlicht aber auch, dass ihm der große Wurf in Europa bisher bei keinem Verein gelungen ist. Weder bei Serie-A-Klub SSC Neapel, der ihn Anfang 2012 für 13,5 Millionen Euro auf den Kontinent lotste, noch bei den Leihstationen FC Valencia und Queens Park Rangers. Droht ihm im Kraichgau das gleiche Schicksal?
Auf Länderebene erfolgreich
Auf der internationalen Bühne dagegen konnte Vargas seine Fähigkeiten längst unter Beweis stellen. Bei der diesjährigen Copa América avancierte er zum Torschützenkönig (4 Tore) seiner Mannschaft, die bei dem in der eigenen Heimat ausgetragenen Turnier letzten Endes den großen Triumph einfuhr.
Im Rahmen der Weltmeisterschaft 2014 trug er mit seinem Treffer gegen Spanien (2:0) dazu bei, dass der Titelverteidiger nach der Gruppenphase die Segel streichen musste. Vargas stand bei dem Großturnier in Brasilien stets in der Anfangsformation ("kicker"-Note 3,75) und erreichte mit Chile das Achtelfinale, wo man im Duell mit dem Gastgeber nur knapp das Nachsehen hatte (2:3 i E.).