Die Saisonvorbereitung bietet den Klubs beziehungsweise ihren Trainern die Chance, an der Abstimmung zu feilen oder auch mal etwas auszuprobieren. Zum Beispiel in Sachen Position eines Spielers. So geschehen im Test von Eintracht Frankfurt gegen den SV Sandhausen (1:0).
Die SGE-Neuzugänge Fabio Blanco und Jesper Lindstrøm feierten ihr Debüt im SGE-Trikot. Der Letztgenannte, der als Zehner gilt, aber in der Offensive vielseitig einsetzbar ist, spielte einen Durchgang als zentrale Spitze.
Blanco wiederum, ebenfalls Offensivmann, nahm in Halbzeit zwei sogar links die Rolle von Filip Kostić ein.
Blanco-Auftritt insgesamt „sehr zufriedenstellend“
„Das war eine etwas ungewohnte Position“, räumte auch Oliver Glasner ein. Aber da Linksverteidiger Christopher Lenz (ebenfalls ein Neuzugang) krank war, „haben wir uns ihn mal angeschaut“, erläuterte Frankfurts neuer Cheftrainer, „auch weil er sehr, sehr aufnahmefähig ist.“
Beim 17-jährigen Angreifer macht er durchaus Attribute aus, die auf dem Posten vonnöten sind: „Er ist gut im Eins gegen Eins, ist eigentlich Offensivspieler, aber hat eine gesunde Aggressivität.“ Insgesamt „sehr zufriedenstellend“ fand er den Auftritt, „nach vorne hat er das gut gemacht, nach hinten gab es auch mal Abstimmungsprobleme.“
Ob es Glasner beim einmaligen Eindruck belässt oder Blanco für gewisse (Spiel-)Situationen nicht vielleicht doch als Alternative im Hinterkopf behält, bleibt abzuwarten.
Lindstrom ganz vorne: „Das wollten wir uns einfach mal ansehen“
Viel näher dran an seinem gewünschten Wirkungskreis war Lindstrøm: ganz vorne im Zentrum. „Das wollten wir uns einfach mal ansehen“, verriet Glasner, „er bewegt sich sonst ja gerne auch zwischen den Linien.“ Bei seiner offiziellen Vorstellung hatte der Däne durchblicken lassen, dass das Spiel in den Zwischenräumen genau sein Ding ist.
„Mein Eindruck von Lindstrøm ist sehr positiv“, zog Glasner Bilanz. Für welchen Platz er seinen spielfreudigen Schützling einplant, der sich im Bereich hinter der Spitze am wohlsten fühlt, aber auch auf die Flügel ausweichen kann, muss sich ebenfalls erst noch zeigen.
Zumal sich bislang auch nicht abzeichnet, auf welches System er mit seiner neuen Mannschaft vertrauen will. Eine weitere Unwägbarkeit bringen mögliche Ab- oder Zugänge mit sich. Frankfurt hat noch den einen oder anderen Wechselkandidaten im Kader, etwa Kostić oder Daichi Kamada.
Mit Stürmer Rafael Santos Borré scharrt eine Neuverpflichtung außerdem mit den Hufen. Ihn hat Glasner bisher nicht im Frankfurt-Trikot spielen sehen.