Bei Eintracht Frankfurt wird es zur neuen Saison eine taktische Feinjustierung in der Defensive geben. Nachdem die Adlerträger in der abgelaufenen Saison mehrere verschiedene Ansätze verfolgten, oft in einer Dreier-/Fünferkette, soll es laut Sportvorstand Markus Krösche nun ein klares Konzept geben.
Primär ist eine Viermannabwehr im 4-3-3 oder 4-2-2-2 angedacht: „Wir wollen künftig regelmäßig mit einer Viererkette spielen. Unser Ziel ist, einen offensiven Spieler mehr auf dem Feld zu haben. Mit Willian Pacho, Robin Koch und Aurèle Amenda verfügen wir über gute Innenverteidiger, die das spielen können“, blickte der Manager in einem Gespräch mit dem kicker voraus.
In der Abwehrzentrale dürfte vorerst somit alles stehen (zulasten von Tuta), was auf die Außenverteidigerpositionen nur teilweise zutrifft. Die linke Seite ist durch Philipp Max, Niels Nkounkou und den vielversprechenden Neuzugang Nathaniel Brown gut abgedeckt.
Tutas Idealposition bleibt die Innenverteidigung
Auf der rechten Seite ist hingegen viel Luft nach oben: Lediglich Aurélio Buta, Nachwuchskraft Elias Baum und der 34-jährige Timothy Chandler stehen als echte Rechtsverteidiger im Kader. Éric-Junior Dina-Ebimbe ist eher ein Kandidat für die Schiene im System mit einer Dreierkette.
Auch Tuta, der schon rechts eingesprungen ist, wäre keine optimale Lösung. „Seine beste Position ist die des Innenverteidigers. Es kann aber auch sein, dass er ab und zu mal auf der Sechs spielt. Das hat er bereits ein paarmal gemacht, im Aufbauspiel ist er gut. Er kann auch mal als defensiver Außenverteidiger spielen, das ist aber nicht seine beste Rolle“, gab Krösche hinsichtlich des Brasilianers zu Protokoll.
Krösche auf der Suche nach Soforthilfe
Dass Eintracht Frankfurt im Laufe des Sommers noch mal auf dem Transfermarkt zuschlägt, dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Oberste Priorität habe jedoch nicht etwa die Defensive, sondern ein anderer Mannschaftsteil.
„Falls es einen Spieler geben sollte, der uns sofort weiterbringt und auf ein anderes Level hebt, werden wir uns sicherlich damit beschäftigen. Priorität hat die Position im zentralen Mittelfeld“, so Krösche, der anmerkte: „Der Kader darf nicht zu groß werden. Wir können nicht auf jeder Position Wasser gegen Feuer versichern.“
Nachdem mit Makoto Hasebe und Sebastian Rode zwei wichtige Führungsspieler ihre aktive Karriere beendeten, spielt auch dieser Aspekt beim Profil des potenziellen Neuzugangs sicherlich eine Rolle. EM-Teilnehmer Pascal Groß ist der Wunschkandidat. Eine Verpflichtung ist jedoch kein Selbstläufer.