Während Antonio Rüdiger im Schwabenland die beherrschende Personalie des Sommers ist, dreht der VfB Stuttgart fast schon unbemerkt an weiteren Stellschrauben für die neue Saison. Die Verkäufe von Sven Ulreich und Joshua Kimmich an Bayern München spülen über zehn Million Euro in die Kassen, hinzu kommen Erlöse in Höhe von 2,5 Millionen Euro aus Weiterverkaufsvereinbarungen (Shinji Okazaki, Andreas Beck und Patrick Bauer).
Auf der personellen Habenseite verbuchte der Klub mit den Torhütern Mitchell Langerak und Przemyslaw Tyton, dem Rechtsaußen Jan Kliment und Linksverteidiger Philip Heise bislang die prominentesten Zugänge.
Am vergangenen Wochenende wurde sodann in Person von Emiliano Insúa (voller Name: Emiliano Adrián Insúa Zapata) die nächste Neuverpflichtung in trockene Tücher gebracht, die dort Abhilfe schaffen soll, wo der Schuh am meisten drückt: in der Defensive. Der 26-jährige Argentinier – er besitzt außerdem den spanischen Pass – ist mit viel Erfahrung ausgestattet und gilt als spielstarker, technisch versierter Spieler sowie als guter Zweikämpfer. Nicht weniger wichtig: Er war womöglich ein Schnäppchen.
Guter Fang für Stuttgart
Entgegen zunächst anderslautender Berichte konnte sich der VfB Insúas Dienste trotz eines bis Sommer 2016 laufenden Vertrags bei Atlético Madrid laut "kicker" ablösefrei – dafür freilich gegen Entrichtung eines Handgelds – sichern. Den Hintergrund bildet die in Spanien geltende Gehaltsobergrenze, die bei den Madrilenen schätzungsweise bei rund 100 Millionen Euro liegt. Um sich unter diesem Aspekt Freiraum für Spielerverpflichtungen zu verschaffen, ließ der Hauptstadtklub seinen Verteidiger ohne Gegenleistung ziehen. Insúa war deshalb bereits im Vorjahr an den Ligakonkurrenten Rayo Vallecano ausgeliehen.
Der U20-Weltmeister von 2007 (gemeinsam mit Ángel Di Maria und Sergio Agüero) absolvierte seit Anfang 2013 wettbewerbsübergreifend 17 Partien für seinen bisherigen Stammklub und lief in der abgelaufenen Saison 23-mal im Trikot seines Leihvereins auf. Auch die Liste seiner vorherigen Arbeitgeber kann sich sehen lassen: Vor Dienstantritt in Spanien spielte Insúa für Boca Juniors, FC Liverpool, Galatasaray Istanbul und Sporting Lissabon. 35 Europacupspiele zieren seine Statistik, davon zehn im Königswettbewerb Champions League.