Éric-Junior Dina-Ebimbe
Eintracht Frankfurt
50 Prozent Fitness, 110 Prozent Herz: Dina-Ebimbe drängt ins Team

Kristian Dordevic

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„Er war ja nicht umsonst fast Stammspieler, bevor er sich verletzt hat“ – so äußerte sich Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner vor wenigen Tagen über Éric-Junior Dina-Ebimbe. Jener Fast-Stammspieler ist nach langwieriger Verletzung wieder einsatzfähig und sorgte gegen Gladbach (1:1) als Joker mit guten Impulsen dafür, dass sein Team noch einen Punkt mitnahm. Nun ist die Frage: Wann mischt er wieder im Rennen um die Startplätze mit?

Als Startelfkandidaten bezeichnete Glasner ihn zwar schon vor dem Duell mit den Fohlen, brachte Dina-Ebimbe dann aber doch nur von der Bank. Schließlich ist der Franzose erst seit Kurzem wieder im Spielgeschehen dabei, nachdem eine Syndesmoseverletzung am Sprunggelenk ihn knapp zwei Monate kostete.

Zuvor hatte sich der auf diversen Positionen einsetzbare Mittelfeldspieler in der Stammelf etabliert und ab dem 10. Spieltag in der Bundesliga jedes Pflichtspiel von Beginn an gemacht. Und soweit es um den Punkt Leistung geht, darf Dina-Ebimbe auf eine Rückkehr hoffen. Einerseits, weil er selbst gute Ansätze zeigt, andererseits aufgrund der Darbietungen der Mitspieler. Es fehlt gerade die ideale Besetzung auf einer der zwei offensiven Halbpositionen.


Wer läuft neben Mario Götze auf?

Rafael Borré durfte sich jüngst siebenmal in Folge versuchen, konnte jedoch nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen (keine Torbeteiligung), auch wenn ihm Glasner öffentlich den Rücken stärkte. Daichi Kamada, der Frankfurt im Sommer verlässt, befindet sich seit einiger Zeit ebenfalls in einem Formtief. Obendrein kommt der Umstand, dass Jesper Lindstrøm verletzungsbedingt nicht eingreifen kann (und schmerzlich vermisst wird).

Das Tempo, dass durch den Lindstrøm-Ausfall abgeht, könnte Dina-Ebimbe einbringen. Denkbar, dass Glasner ihn auf der Position reinschickt. Der zweite Posten in der Linie hinter Sturmspitze Randal Kolo Muani geht sicher wieder an Mario Götze (nach Gelbsperre).


Dina-Ebimbe macht Fitnessdefizit mit „110 Prozent Herz“ wett

Was Dina-Ebimbe betrifft, könnte die Fitness allerdings etwas im Wege stehen. Nicht etwa wegen der im Training am Mittwoch aufgetretenen Probleme, diesbezüglich gab er auf einer Medienrunde im Nachgang Entwarnung: „Ich habe etwas an den Adduktoren gespürt, aber es ist nichts Schlimmes und kein Problem.“ Der 22-Jährige fühlt sich vielmehr allgemein noch nicht wieder voll auf der Höhe.

„Ich sehe mich gerade bei 50 Prozent“, so seine Einschätzung. Ob die Kraft für ein komplettes Spiel reicht, könne er nicht sagen. Was ihm aber an Fitness fehlt, macht er durch Leidenschaft weg: „Ich habe gegen Gladbach wie immer 110 Prozent mit dem Herz gespielt und versucht, alles herauszuholen, damit wir punkten.“

Ein derartiger Elan könnte gegen den nächsten Gegner aus Dortmund (Samstag, 18:30) vielleicht ganz hilfreich sein. Selbst wenn es nicht für 90 Minuten reicht.


Glasner testet Ebimbe in der Abwehrkette

Vielleicht darf sich Dina-Ebimbe ja sogar auf der für ihn ungewohnten Position des Innenverteidigers versuchen. Dort wurde er nun nämlich im Training getestet. Grund dürfte die dünne Personaldecke sein, die Glasner derzeit vorfindet.

Kristijan Jakić, Hrvoje Smolčić und Almamy Touré fallen teils noch längerfristig aus, zudem ist der Einsatz von Stamm-Innenverteidiger Evan N'Dicka aufgrund von Hüftproblemen fraglich. Dina-Ebimbe, so viel ist klar, würde sich sofort in den Dienst der Mannschaft stellen, braucht sein Coach ihn in der Abwehr.

„Das ist nicht meine Standardposition. Aber es geht darum, sein Ego hintenanzustellen und der Mannschaft zu helfen. Der Coach hat in der Vergangenheit mit mir gesprochen. Man weiß nie, was passiert. Er wollte es einfach ausprobieren“, wird Dina-Ebimbe auf der Vereinsseite zitiert.

Eine Verlegung in die erste Kette vor Torhüter Kevin Trapp dürfte nach Einschätzung von LigaInsider Stand jetzt aber noch unwahrscheinlich sein. Mit Tuta, Makoto Hasebe und dem etatmäßigen Linksverteidiger Christopher Lenz ließe sich noch eine Dreierkette bilden. Wird gegen Dortmund allerdings eine Umstellung nötig – sei es durch eine Verletzung – steht Dina-Ebimbe bereit.