Fabio Chiarodia
Borussia Mönchengladbach
Gemischte Gefühle nach Chiarodias Star­telfdebüt

Kristian Dordevic

© imagoimages / fohlenfoto

Der erste Startelfeinsatz für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga ist geschafft. Trainer Gerardo Seoane schenkte Fabio Chiarodia vergangenen Sonntag, nicht gänzlich freiwillig, erstmals von Beginn an das Vertrauen. Das Urteil fällt gemischt aus.

Chiarodia kam im Sommer von Ausbildungsverein Werder Bremen an den Niederrhein. Dass der damals gerade erst 18 gewordene Verteidiger nicht gleich Teil des Stammpersonals wird, war keine Überraschung und so auch einkalkuliert. Im DFB-Pokal Anfang Dezember gab es die erste Feuertaufe in der Startelf: Chiarodia durfte gegen einen Bundesligagegner (Wolfsburg) durchspielen.

Nun, beim jüngsten 0:0 gegen Union Berlin, folgte also der zweite Einsatz in der Anfangsformation. „Fabio hat ein gutes Spiel gemacht“, hielt Sportdirektor Nils Schmadtke hinterher fest, „er hat am Mann sehr gut verteidigt, die Gegenspieler verfolgt und sich nicht drehen lassen.“ Auch Seoane bescheinigte dem Youngster ein „defensiv ziemlich solides“ Spiel.


Nach vorne hält sich Chiarodia zurück

Dass er auf Chiarodia setzte, hatte durchaus Aussagekraft, auch wenn mit Maximilian Wöber (Faserriss) eine Stammkraft angeschlagen ausfiel. Aber Gladbachs Trainer hätte auch andere Möglichkeiten zur Besetzung seiner Abwehr gehabt, etwa Joe Scally oder Kō Itakura (aus dem Mittelfeld) in die Abwehrkette ziehen können.

Stattdessen erhielt Chiarodia die Chance und konnte sie defensiv nutzen. Das Spiel an sich gerissen hat er dadurch aber nicht, was sicherlich auch nicht von ihm zu erwarten ist.

„Natürlich hätte er auch mal offensiver andribbeln oder die Linien überspielen können“, sagte Schmadtke, „aber es ist für so einen Jungen schwierig in der aktuellen Drucksituation.“ Seoane hatte auch „absolutes Verständnis“ dafür, dass der Italiener „wie das gesamte Team mehr Sicherheitspässe“ statt vertikale Pässe gespielt hat.

Immerhin stand die Null, was Chiarodia als Erfolg für sich verbuchen kann und weshalb er auf einen weiteren Startelfeinsatz hoffen darf. Ob es so kommt, wird in erster Linie davon abhängen, wie der weitere Verlauf bei Stammkraft Wöber ist.