Sein Debüt in der 1. Bundesliga am 1. April dieses Jahres könnte für Fabio Coltorti zugleich sein letzter Auftritt im Oberhaus gewesen sein. Der Vertrag des Torhüters läuft im Sommer aus, bei RB Leipzig ist er nur noch zweiter Ersatzmann.
Der 37-Jährige, der bis zu einer im Februar des Vorjahres erlittenen Schulterprellung noch klare Nummer eins war, hadert aber keineswegs mit seiner Situation, stellt vielmehr in Aussicht, dass er sich zu einer Verlängerung eventuell überreden lassen würde.
"Das Fußballerleben wird bald vorbei sein. Aber es ist nicht so abwegig, dass ich noch ein Jahr in Leipzig machen werde", gibt er laut "kicker" zu Protokoll.
Sportdirektor Ralf Rangnick betont die Wertschätzung vonseiten des Vereins und der Mannschaft: "Fabio ist ein absolut wichtiger Faktor in der Trainingsgruppe. Er ist hoch angesehen bei allen im Verein." Im Januar oder Februar werde man sich sicherlich treffen "und dann ausloten, wie es bei ihm aussieht".
Längst bereitet sich Coltorti, der den Erfolgsweg der Sachsen ähnlich wie Dominik Kaiser seit Regionalligazeiten miterlebt hat, auf das Danach vor. "Es hat sich vieles verändert in meinem Leben. Fußball spielt immer noch die Hauptrolle, aber ich habe nicht mehr diesen Fokus, wie wenn man spielt", räumt er ein.
Coltorti weiter: "Der Druck, die Versagensängste – das ist nicht mehr da. Ich habe viel Lebensqualität dazugewonnen und habe extrem viel mehr Zeit, in der ich mich mit mir beschäftigen kann".
Er freue sich, schmerz- und sorgenfrei zu sein "und trainiere so gern wie noch nie". Angesichts der sportlichen Rolle, die er mittlerweile in Leipzig einnimmt, könne er "jetzt schon viel von dem machen, was ich sonst nach der Karriere gemacht hätte".
Sein Betätigungsfeld nach dem Fußball umschreibt er als "ganzheitliche und vielfältige Hilfe zur Selbsthilfe", wobei es darum gehe, "Menschen zu helfen, sich selbst zu finden und ein harmonisches Leben führen zu können". Für sich selbst hat er das offensichtlich bereits erreicht.