Beim FC Augsburg hat sich in dieser Transferperiode einiges getan – und es wird sich auch noch etwas tun. Vor allem der Offensivbereich hat einen neuen Anstrich erhalten. Nun muss Trainer Jess Thorup die beste Besetzung finden.
Dabei geht es vor allem um drei Positionen. Wie es aussieht, bleibt Thorup nämlich vorerst bei seinem zuvor bereits praktizierten 4-4-2-System mit Raute. „Da versuchen wir jetzt wieder, ein neues Dreieck aufzubauen – wie vergangene Saison mit Ruben Vargas, Phillip Tietz und Ermedin Demirović.“ Letzteren hatte es nach einer tollen Saison (15 Tore, acht Vorlagen) zum VfB Stuttgart gezogen. Und auch Vargas dürfte den Verein in Kürze noch verlassen.
Somit bleibt nur Tietz übrig, der gleich dreifach neue Konkurrenz auf seiner Stürmerposition erhalten hat. Samuel Essende (für 4 Millionen vom FC Vizela gekommen), Steve Mounié (ablösefrei von Stade Brest) sowie Yusuf Kabadayi (900.000 von Bayern München II) haben den FCA im Angriff verstärkt. Die Neuen haben laut Thorup andere Qualitäten als Demirović, was für den Übungsleiter aber nichts Schlechtes bedeutet. „Wir sind jetzt flexibler als vorher, haben mehr Möglichkeiten – sowohl von Anfang an als auch während des Spiels über Einwechslungen.“
Engels in guter Position hinter der Doppelspitze
Derzeit gibt es nur eine Tendenz, wie das künftige Dreigespann in Augsburg aussehen könnte. So könnten vorne drin Essende und Tietz (oder Mounié) agieren, dahinter ein vorgezogener Arne Engels. Der Belgier kommt eigentlich mehr von der Acht, wurde in der Vorbereitung aber regelmäßig auf der Zehnerposition eingesetzt. „Ich habe ein paar gute Gespräche mit ihm darüber gehabt. Dabei ging es darum, wie wir sein Spiel noch gefährlicher für den Gegner machen können. Er hat die Fähigkeiten, um auf der Zehn zu spielen. Er kann Tore machen, genauso wie tiefe Läufe – und er ist schnell. Das haben wir geübt.“
Aber Engels sei natürlich nicht der einzige Spieler, der hinter dem Doppelsturm agieren könnte. So nannte Thorup unter anderem auch Arne Maier und Top-Talent Mert Kömür als Optionen. Sie scheinen Stand jetzt wohl am nächsten an Engels dran zu sein, wenn man Abgangskandidat Vargas mal ausgeklammert lässt.
Ganz grundsätzlich muss sich das neue Dreigespann im Angriff – wer auch immer es am Ende sein wird – noch finden. Thorup: „Wir haben erst ein paar Wochen trainiert. Es kommt nicht von heute auf morgen, dass alles klappt. Die Neuen müssen sich erst mal an unsere Art und Weise gewöhnen, aber auch andersherum. Welche Bälle hätten sie am liebsten, wo sind ihre Stärken? Das braucht ein bisschen Zeit.“
Thorup hofft aber, dass seine Jungs nicht allzu lange für die Abstimmung untereinander brauchen. Denn das erste Pflichtspiel steht am Sonntag bereits im Pokal an. Es geht gegen Viktoria Berlin. „Hoffentlich sehen wir dann schon, dass es gut läuft“, so Thorup abschließend.