Auf den ersten Blick gäbe es beim FC Augsburg durchaus Grund zu überlegen, ein wenig am System herumzubasteln. Die jüngste 0:2-Niederlage gegen gar nicht so gut aufgelegte Freiburger sorgte nach dem ersten Saisonsieg (2:1 gegen Mainz) für Ernüchterung. Doch so schlecht war es nicht am vergangenen Sonntag, findet auch Trainer Enrico Maaßen, bei dem sich die Tendenz erkennen lässt, das am 4. Spieltag eingeführte System mit Dreierkette nicht für Bochum über Bord werfen zu wollen.
„Wir versuchen immer Dinge anzupassen, die zum kommenden Gegner passen und das, was uns besser macht“, verdeutlichte er vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt (Samstag, 15:30 Uhr) zwar, dass die Überlegungen stets gegnerspezifisch erfolgen. Gleichzeitig hielt er ein Plädoyer für die aktuelle Grundordnung.
Maaßen: „Wir haben einige Dinge erreicht durch unsere Umstellung, haben sehr wenig Tormöglichkeiten für den Gegner zugelassen.“ Unter anderem eben gegen Freiburg. Auch wenn die Breisgauer ihr Tor aufopfernd verteidigten, hätte Augsburg treffen können, wenn nicht sogar müssen. „Wir haben auch mehr aufs Tor geschossen als Freiburg.“
An diesem gefestigten Spiel möchte der FCA-Trainer grundsätzlich festhalten, ungeachtet der Niederlage. „Jetzt geht es darum, stabil zu bleiben, Dinge zu verfeinern und anzupassen.“
Breithaupt kriegt Lob für Startelfdebüt, Dorsch ist nah dran
Auf eine solche Anpassung läuft es im zentralen Mittelfeld hinaus. Waren gegen den prinzipiell offensivstarken Europa-League-Teilnehmer Freiburg eher defensive Attribute gefragt, die Tim Breithaupt in die Startelf spülten, ist Augsburg gegen Aufsteiger Darmstadt jetzt selbst mehr am Ball gefordert.
„Tim hat ein sehr gutes erstes Spiel von Beginn an gemacht hat“, lautete Maaßens Urteil über den Neuzugang. Er verwies jedoch auch darauf, „dass (Verbesserungs-)Potenziale da sind, gerade mit dem Ball“.
Konkurrent Niklas Dorsch, zuletzt zweimal ohne Startelfeinsatz, kann davon schon mehr bieten. „Niklas ist ein Kandidat für das Spiel morgen. Es fehlt ihm nicht viel. Dorschi hat Qualitäten mit dem Ball, die bei uns wenige haben“, so der Fußballlehrer.
Überrascht Maaßen mit Startelfeinsatz von Arne Maier?
Zu den „Wenigen“ darf sich aber auch Arne Maier zählen. Er war in den zurückliegenden Monaten zwar überwiegend auf der rechten Seite im Einsatz, war davor jedoch zentraler beheimatet (wo er im Übrigen auch vorgesehen ist). Bis dato hatte der 24-Jährige diese Saison einen schweren Stand, kam als Einwechsler gegen den Sport-Club zu seinem erst zweiten Einsatz.
Jetzt könnte der Moment von Maier, den Maaßen zuletzt schon auf einem guten Weg wähnte, gekommen sein. LigaInsider erwartet für das Wochenende eine Überraschung und die Saisonpremiere des ehemaligen Herthaners in Augsburgs Startelf.
Was gewiss nicht heißt, dass Dorsch oder Breithaupt aus dem Rennen sind – ebenso wenig wie eine Umstellung zurück auf ein 4-2-2-2-System. Wobei Letzteres auf die Position im Mittelfeldzentrum keine Auswirkungen haben sollte.