Mit deutlichem Abstand ist Lucas Hernández die teuerste Neuverpflichtung in der Geschichte des FC Bayern. Stolze 80 Millionen Euro hatte der Rekordmeister im Sommer 2019 an Atlético Madrid überwiesen. Und es sieht so aus, als würde der Abwehrspieler mit einem Jahr Verspätung zu der gewünschten Größe werden.
Bezieht man das DFB-Pokalspiel gegen Düren nicht mit ein, in dem in erster Linie Reservisten zum Einsatz kamen, stand Hernández in vier von fünf Pflichtspielen in der Startelf der Münchener. Der Franzose, der eigentlich im Abwehrzentrum beheimatet ist, machte dabei vor allem als Linksverteidiger auf sich aufmerksam.
FC Bayern: Flick lobt Hernández' Entwicklung
Vor dem vergangenen Champions-League-Spiel gegen Atlético äußerte sich FCB-Cheftrainer Hansi Flick zur neuen Situation von Hernández. "Lucas sieht sich eher als Innenverteidiger, macht die Position des Außenverteidigers bei uns im Moment aber sehr gut. Er bringt uns eine gewisse Qualität gegen den Ball im Spiel. Von daher bin ich sehr zufrieden", so der Fußballlehrer auf der Pressekonferenz.
Dass es für den Spieler in der vergangenen Spielzeit noch nicht richtig lief, lag laut Flick vor allem an seinem Verletzungspech. Deshalb sei Hernández schwer reingekommen. Seine Stärke, die er letzte Saison nur zum Ende hin aufblitzen ließ, "zeigt er in der jetzigen Saison von Anfang an", was Flick natürlich freut.
Im Formtief: Davies muss sich hinten anstellen
Leidtragender der neuen Situation von Hernández ist natürlich der Durchstarter des vergangenen Jahres, Alphonso Davies. Der Kanadier schaffte es unter Flick in die Stammelf und überzeugte sofort mit starken Leistungen in der Liga und Europa. Nun scheint er allerdings nur zweite Wahl zu sein, er muss sich hinten anstellen.
"Bei Alphonso Davies ist es so gewesen, dass er vielleicht ein Tief hatte, aber er kriegt all unsere Unterstützung", so Flick am Dienstag. Davies sei "alleine durch seine Schnelligkeit und Dynamik" sehr bedeutsam für das Spiel der Bayern. Deswegen sei es jetzt umso wichtiger, "dass er wieder in die Spur kommt".
Einen kleinen Rückschlag hält der Trainer der Süddeutschen aber für keinen Beinbruch. "Bei so einem jungen Spieler und einer so überragenden Saison, die er gespielt hat, ist das vielleicht auch ein bisschen normal und das muss er einfach verarbeiten. Wir müssen ihn unterstützen und ihm helfen."