„Es ist ärgerlich, dass er gegen Dortmund fehlt, dass er jetzt fehlt und auch zuletzt gefehlt hat“, äußerte sich Julian Nagelsmann, Cheftrainer des FC Bayern München, am Freitag über den Ausfall des ungeimpften Joshua Kimmich, der sich jüngst mit dem Coronavirus infiziert hat.
Natürlich ist der Nationalspieler auch für den Topklub aus Süddeutschland nur kaum zu ersetzen, weshalb sich Nagelsmann für die kommenden Aufgaben Gedanken machen muss, wie das funktionieren könnte.
Was das Ganze erschwert: Marcel Sabitzer fällt in den nächsten Wochen verletzt aus und ist als Ersatz somit keine Option. Aber, erklärte der Coach am Freitag, „Wir haben mit [Corentin] Tolisso und Leon [Goretzka] natürlich zwei, die das spielen können“. So wird es aller Voraussicht nach auch an diesem Wochenende gegen Arminia Bielefeld praktiziert werden.
Für das Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund (4. Dezember) haben die Bayern aber auch noch andere Optionen im Köcher, wie der Trainer durchblicken ließ. „Marc [Roca] hat zuletzt einen Einsätz über 30 Minuten gekriegt. Er hatte davor gar keinen, was aus seiner und aus meiner Sicht nicht gut ist.“
Aber: „Es war wichtig, dass er jetzt einfach auch einen Einsatz [gegen Kiew] kriegt, auch wenn das Spiel nicht ganz so leicht war. Er hat es aber ganz ordentlich gemacht.“
Musiala hat gegen Augsburg „herausragende Defensivaktionen gehabt“
Neben Roca nannte Nagelsmann auch Jamal Musiala als möglichen Kimmich-Vertreter (18), der seine Stärken eigentlich in der Offensive hat und auch körperlich (noch) nicht der robusteste ist. „Bei Jamal ärgere ich mich jetzt im Nachgang ein bisschen. Ich habe in den letzten drei Spielen immer wieder versucht, ihn reinzubringen auf der Sechs. Aber so klar waren die Ergebnisse nicht, da wollte ich nicht mit irgendwas experimentieren.“
Musiala musste zuletzt als Kontaktperson in Quarantäne. Für das Duell mit Arminia Bielefeld (Samstag, 18:30 Uhr) steht er nach Freitestung aber immerhin wieder im Aufgebot. „In Anbetracht der jetzigen Situation ist Jamal morgen noch keine Option für die erste Elf, aber für Dortmund schon. Da hätte ich das im Vorfeld natürlich gerne gemacht. Vielleicht bietet sich morgen die Option, um sich das ein bisschen anzuschauen“, so Nagelsmann über die Planungen, den Youngster als Sechser reinzuwerfen.
Am 12. Spieltag konnte Musiala bereits erste Pluspunkte sammeln, was die Arbeit nach hinten betrifft. „Es ist natürlich eine Position, wo es um mehr Körperlichkeit geht. Wenn ich aber sehe, wie er gegen Augsburg reinkam, da hat er zwei, drei echt herausragende Defensivaktionen gehabt. Das habe ich zwei Tage vorher auch mit ihm besprochen, dass das ein Baustein ist, wo er dazulernen soll. Danach war er unglaublich aggressiv und hat körperbetont gespielt.“
Auch wenn Nagelsmann gesehen habe, dass sein Vorgänger Hansi Flick in einer Partie bereits mit Musiala auf der Sechs agierte, so müsse er das Ganze „noch mal selber bewerten“. Grundsätzlich traue er ihm das aber „auf jeden Fall zu“.