In der Bundesliga gibt es für den FC Bayern München mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr zu holen. Bayer 04 Leverkusen kann durch einen Sieg gegen Werder Bremen die Meisterschale einsacken. Deshalb bietet sich für München gegen Köln eine Rochade vor dem Arsenal-Rückspiel an.
Den Fokus haben die Süddeutschen offenkundig auf die Champions League gelegt, weshalb Tuchel nun abwägen muss, wie er seine Mannschaft über das Köln-Spiel bestmöglich auf das wichtige Duell mit den Gunners (Mittwoch, 21:00 Uhr) vorbereitet. „Wenn wir wechseln, dann eher, um Spielern den Rhythmus zu geben, die wir am Mittwoch vielleicht brauchen. Es ist genug Zeit dazwischen, deswegen brauchen wir nicht schonen.“
Schließlich könne die Partie gegen die Engländer auch in die Verlängerung gehen, wie der Coach am Freitag auf der Pressekonferenz festhielt: „Vielleicht geht es über 120 Minuten und wir brauchen vielleicht fünf oder sogar sechs Wechsel am Mittwoch. Deshalb gibt es schon die Überlegung, ein paar Wechsel vorzunehmen.“
Guerreiro und Mazraoui „offensichtliche Alternativen“
Besonders durch die Champions-League-Sperre von Linksverteidiger Alphonso Davies gibt es Handlungsbedarf. Am wahrscheinlichsten ist eine Variante mit Raphael Guerreiro, der ein Eins-zu-eins-Ersatz für den Kanadier wäre.
„Wir haben ein paar Optionen. Entweder wechseln wir mit Guerreiro oder Mazraoui, der da sehr häufig für seine Nationalelf gespielt hat. Das sind die zwei offensichtlichsten Alternativen“, so Tuchel, der anfügte: „Die werden wir auch beide, wenn es irgendwie geht, am Wochenende spielen lassen, weil das wichtig ist.“
Ob Guerreiro und Mazraoui über die kompletten 90 Minuten zum Zug kommen, ließ Tuchel mit Blick auf die jüngsten Verletzungen aber noch offen: „Deswegen ist es auch gut, Davies in der Hinterhand zu haben. Aber die Chancen, dass Guerreiro und Mazraoui starten, sind sehr hoch. Weil es einfach Sinn ergibt, beiden Spielzeit zu geben, um sie wettbewerbsfähig zu haben am Mittwoch.“
Laut Einschätzung von LigaInsider läuft es voraussichtlich darauf hinaus, dass Mazraoui (rechts) und Guerreiro (links) von Beginn an auflaufen, während Joshua Kimmich wieder ins defensive Mittelfeld rückt. Leon Goretzka könnte dadurch eine Pause erhalten oder anstelle Konrad Laimers starten.
Alles offen in der Innenverteidigung
Etwas größere Fragezeichen hinterließ Tuchel bei seinen Gedanken zur Besetzung der Innenverteidigung. Hier ist praktisch alles möglich. Sowohl ein Festhalten am "Stamm-Duo" aus Mathijs de Ligt und Eric Dier als auch ein Wechsel zu Minjae Kim in Kombination mit Dayot Upamecano ist drin.
Diesen Pärchen-Wechsel hatte Tuchel bereits beim Heidenheim-Spiel am 28. Spieltag (2:3) vorgenommen. „Vor Heidenheim habe ich auch mit ihnen gesprochen. Da habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass sie das Spiel gegen Heidenheim brauchen wegen Dienstag [Hinspiel gegen Arsenal]. Ich würde sagen, dass sie das auch morgen nicht brauchen, um am Mittwoch wieder zusammenspielen zu können.“
Argumente sieht Tuchel bei beiden Varianten: „Aber es kann durchaus sein, dass wir sie drauflassen. Es sind drei Tage Pause dazwischen, das ist kein Problem“, ließ der Trainer wissen, der sich nach dem schwachen letzten Auftritt des Duos Kim und Upamecano die Option offenließ, „Minjae und Upa noch mal als Paar die Möglichkeit zu geben, das besser zu machen und dranzubleiben, weil wir eventuell 120 Minuten haben.“
Wie die Verteidigung der Bayern gegen Köln am Ende im Einzelnen aussieht, wird sich zeigen. „Das Puzzle werden wir erst nachher zusammensetzen. Es ist noch nicht endgültig entschieden. Es gibt für alles Argumente.“