Angesichts der zuletzt häufig unzureichenden Defensivleistungen des FC Bayern München kam neben der Abwehrkette auch immer mehr Kritik an der Konterabsicherung des Mittelfelds und dem Abstand zwischen den Linien auf. Beim Champions-League-Spiel gegen Benfica (5:1) legte der Rekordmeister endlich mal wieder einen erfolgreichen und stabilen Auftritt hin, gespielt wurde diesmal in einer Formation mit zwei Sechsern. Eine Variante, der Niko Kovac aktuell viel abgewinnen kann.
"Man hat schon gesehen, dass wir mit der Doppelsechs dann eine gute Balance hatten, was die Restverteidigung anbelangt", merkte der Coach heute beim Mediengespräch vor dem Ligaduell mit Werder an.
So habe David Alaba im 4-2-3-1 viel offensiver spielen können, da er durch die Besetzung des defensiven Mittelfelds mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich viel mehr Absicherung als mit nur einem Sechser und zwei Achtern im 4-3-3 hatte, "weil die zwei Achter dementsprechend auch meistens vor dem Ball sind", erläuterte Kovac. Durch die Umstellung habe man das Problem, dass nach Ballverlusten "schon ziemlich viel Durchzug gewesen" ist, behoben.
Darüber hinaus deutete der Übungsleiter auch eine Abkehr von der Rotation hin zu einem mannschaftlichen Grundgerüst an. "Ich möchte es nicht auf die Personen beziehen", betonte er zunächst zwar hinsichtlich der gegen Benfica an den Tag gelegten Stabilität, aber "die Mannschaft, die jetzt am Dienstag gespielt hat, hat es wirklich sehr, sehr gut gemacht." Und weiter: "Eine Mannschaft, die sehr gut spielt, hat dann auch das Vertrauen."
Nachdem man in den ersten sieben Partien noch viel rotiert habe, kamen Verletzungen hinzu, sodass das Team sich von selbst aufstellte und aus der zweiten Reihe praktisch kein Druck mehr kam, resümierte der 47-Jährige. Mittlerweile sieht seine Marschroute folgendermaßen aus: "Jetzt habe ich für mich selbst entschieden, dass ich schon ein Gerüst haben werde, wo dann eben der Großteil Fixstarter ist. Und der eine oder andere dementsprechend immer wieder reinkommt."