Die Torwartfrage beim FC Augsburg entwickelt sich relativ zeitnah möglicherweise zu einer heißen Angelegenheit. Nediljko Labrović konnte den Vorteil des verletzungsbedingten Ausfalls seines Konkurrenten Finn Dahmen in den vergangenen Wochen nicht nachhaltig für sich nutzen. Dahmen winkt nun eine Bewährungschance in einem Pflichtspiel, womit der Konkurrenzkampf angefacht werden könnte.
Der 26-jährige Keeper verschleppte eine Sprunggelenksverletzung aus der alten in die neue Saison und verpasste neben der Vorbereitung auch die ersten Spieltage. Logischerweise wurde Labrović in dieser Zeit und auch nach Dahmens Rückkehr (ab dem 3. Spieltag auf der Bank) zunächst das Vertrauen geschenkt. Unverzichtbar hat sich der Neuzugang jedoch nicht gemacht (LigaInsider-Note 3,57).
Nun winkt Dahmen, der in der Vorsaison seinerseits nicht frei von Kritik war, die Chance, einen besseren Eindruck zu hinterlassen. Es geht um das Pokalspiel gegen den FC Schalke in der kommenden Woche. FCA-Trainer Jess Thorup bestätigte, dass Dahmen dann zwecks Spielpraxis zum Zuge kommen könnte („Es ist bestimmt eine Möglichkeit“), voraussichtlich sogar kommen wird: „Ob ich Finn die Chance im Pokal gebe? Wahrscheinlich ja.“
Torwarthierarchie ist nicht in Stein gemeißelt
Der Keeper habe nach überwundener Verletzung sehr gut trainiert und sei gut drauf. Ein Pokaleinsatz würde dem FCA-Coach über den Trainingsbetrieb hinaus Erkenntnisse bringen: „Wo steht er und was kann er für die Mannschaft machen?“
Sollte Dahmen überzeugen, dürfte er sich vermutlich auch für den Bundesliga-Betrieb Hoffnung machen. „Für mich ist alles möglich“ sagte Thorup und beteuerte, dass bei keinem seiner Spieler unabhängig von den Leistungen alles in Stein gemeißelt sei. „Es geht darum, welche Leistung man bringt, nicht nur am Wochenende, sondern auch in der Woche. So ist es auch auf der Torhüterposition.“
Voraussetzung ist jedoch erst einmal, dass Dahmen den Einsatz tatsächlich bekommt, dann liefert und so die Grundlage für eine weitere Diskussion schafft.