Das Pflichtspieldebüt als Profi steht für Finn Porath noch aus, Anfang des Jahres stand er beim Hamburger SV wenigstens schon einmal im Kader für ein Bundesligaspiel. Dennoch richten sich in den nächsten Wochen die Blicke auf das 19-jährige Nachwuchstalent, das aktuell zum zweiten Mal mit der Profimannschaft an einem Trainingslager teilnimmt.
Hintergrund ist die akute Unterbesetzung im zentralen Mittelfeld, wo Trainer Bruno Labbadia den Youngster verortet sieht. Mit Lewis Holtby (Schlüsselbeinbruch) verzeichnen die Rothosen für geschätzte zwei Monate den Ausfall des letzten gestandenen Spielers fürs Zentrum. Gojko Kacar hat den Verein verlassen, Albin Edal ist nach der EM-Teilnahme noch im Urlaub, Kerem Demirbay (zuletzt nach Düsseldorf verliehen) steht vor dem Absprung und die Rückkehr von Gideon Jung (Rückenprobleme) ist nicht absehbar.
Und so zog Porath am Samstag im ersten Test gegen den schweizerischen Sechsligaklub US Schluein Ilanz (13:0) als Achter erfolgreich die Fäden, war mitunter für die ruhenden Bälle zuständig. "Finn hat eine richtig gute Technik und die Fähigkeiten bei Standards", lobt Coach Labbadia das Eigengewächs laut "Hamburger Abendblatt".
Zwei Jahre Verletzungspech
"Wichtig ist, dass er jetzt angstfrei wird", so der gebürtige Darmstädter mit Verweis auf die Verletzungen, die Porath in den vergangenen zwei Jahren plagten. Zuletzt war es ein Kahnbeinbruch, der ihn aus der Bahn warf; noch immer ziert eine Schiene seine linke Hand.
Der talentierte Techniker sieht sich allmählich gewappnet für höhere Aufgaben: "Ich habe mich an das Tempo gewöhnt, fühle mich körperlich richtig gut und habe im Moment einfach Spaß." In den fünf weiteren Testspielen könnte er die Gelegenheit bekommen, das unter Beweis zu stellen und sich Labbadia als ernsthafte Alternative zu empfehlen.