Während seine Mannschaftskollegen am heutigen Nachmittag eine herbe 1:6-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln einstecken mussten, blieb Florian Jungwirth nur die Zuschauerrolle. Der Abwehrspieler stand nicht im Kader. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel aus Bochum nach Darmstadt im Sommer 2014.
Ihm liegt aktuell ein Angebot aus der Major League Soccer vor, das er wahrnehmen möchte. Und nachdem die Lilien jedoch erklärt haben, Jungwirth nur die Freigabe für einen Wechsel zu erteilen, sofern man einen passenden Ersatz findet, hat der 28-Jährige unter der Woche offenbar den nötigen Fleiß im Training vermissen lassen. Cheftrainer Torsten Frings äußerte im Anschluss der Partie deutliche Kritik in Richtung seines Spielers:
"Wir haben ihm versprochenen, wir suchen eine Alternative. Wenn was da ist, können wir über seinen Wechsel reden. Wenn nichts da ist, muss er sich weiter für uns den Arsch aufreißen. Wenn er das nicht macht, sitzt er sechs Monate auf der Tribüne. Wir können uns als Verein nicht von Spielern bestimmen lassen, was wir zu tun haben. Verträge sind da, damit man sie einhält. Und wenn das ein Spieler nicht macht, kriegt er ein Problem mit mir."
Auf Nachfrage über die genauen Gründe der Nichtnominierung erklärte der Fußballlehrer, Jungwirth habe "diese Woche so trainiert, dass er in die USA möchte. Und ich lasse mich bestimmt nicht von dem Spieler unter Druck setzen. Und wenn einer hier nicht bereit ist, alles zu geben für Darmstadt 98, dann ist er nicht im Kader."
"Wir haben uns total offen und ehrlich mit ihm unterhalten", fuhr Frings fort, "wir halten auch unser Wort, aber wir können uns doch nicht schlechter machen, nur weil einer seinen persönlichen Traum erfüllen will. [...] Das ist kein Wunschkonzert hier. Verträge sind ja auch da. Der Verein überweist jeden Monat pünktlich das Geld. Wir können jetzt auch mal das Geld einsparen, weil er nur 50 Prozent im Training gegeben hat. Mal gucken, wie viele Berater dann hier auf der Matte stehen."