Florian Jungwirths Trainingsleistungen unter der Woche veranlassten den Darmstädter Neu-Coach Torsten Frings dazu, den wechselwilligen Defensivmann aus dem Aufgebot für das Spiel gegen Köln (1:6) zu streichen und dann auf der Pressekonferenz öffentlich zu schelten.
"Wir haben ihm versprochen, wir suchen eine Alternative. Wenn was da ist, können wir über seinen Wechsel reden. Wenn nichts da ist, muss er sich weiter für uns den Arsch aufreißen. Wenn er das nicht macht, sitzt er sechs Monate auf der Tribüne. Wir können uns als Verein nicht von Spielern bestimmen lassen, was wir zu tun haben", polterte Frings in der Medienrunde.
Nun wehrt sich Jungwirth gegen die harsche Kritik seines Trainers: "Natürlich kann der Trainer meine Trainingsleistung öffentlich kritisieren; ob das auf die Pressekonferenz nach einem Bundesligaspiel gehört, das 1:6 verloren wurde, bei dem ich nicht im Kader stand, mag dahingestellt sein. Spieler werden für derartige öffentliche Äußerungen mit empfindlichen Geldstrafen belegt", so Jungwirth laut "kicker". "Gerade weil unser Trainer sich eigentlich noch daran erinnern müsste, wie ein Spieler empfindet, kann ich diesen Rundumschlag nicht nachvollziehen. Ich denke, er hat da inhaltlich und auch persönlich mir gegenüber völlig unnötig weit übers Ziel hinausgeschossen."
Das Fachblatt mutmaßt, dass eine weitere Zusammenarbeit von Spieler und Trainer eher schwierig erscheinen könnte. Jungwirth erneuert dazu seinen Wechselwunsch in die MLS zu den San José Earthquakes: "Mein grundsätzlicher Wunsch, im Winter in die USA zu wechseln, war dem Verein seit Monaten bekannt. Jeder, der mich kennt, weiß, mit wie viel Herzblut ich jede Minute für Darmstadt 98 auf dem Platz stand. Daher ist die Kritik nicht nur unpassend und unfair, sondern einfach falsch." Zudem weist Jungwirth darauf hin, dass Mitte Januar bereits in Person des vertragslosen Markus Steinhöfer ein Spieler verpflichtet wurde, der seine Position eins zu eins übernehmen könne.