Florian Neuhaus kommt langsam wieder in Fahrt. Nach über drei Monaten Pause infolge einer Kreuzbandverletzung stand der Mittelfeldspieler in beiden Gladbacher Testspielen in diesem Jahr in der Anfangsformation – auf unterschiedlicher Position. Ob es schon für die Bundesliga-Startelf reicht, ist aber fraglich.
Borussia Mönchengladbach hat das vergangene Testspiel gegen Arminia Bielefeld (4:0) erfolgreich bestritten. Dass Gladbach dem Zweitligisten keine Chance ließ, lag auch am Duo Julian Weigl und Florian Neuhaus, das auf der Doppelsechs gut harmonierte.
Neuhaus hatte in der Vergangenheit oft offensiver agiert, wie auch im Test zuvor gegen Oldenburg (2:0). Trainer Daniel Farke wollte den flexiblen 25-Jährigen aber auch mal wieder weiter hinten begutachten. „Für uns war es wichtig, ihm schon jetzt auf unterschiedlichen Positionen viele Spielminuten zu geben“, so der Trainer. Zwar habe es Neuhaus vor seiner Verletzung auf der Zehn ordentlich gemacht, „aber wir wollten ihm auch wieder das Gefühl für die Sechs geben“.
Ein erfolgreicher Schachzug, wie sich herausstellte. Die beiden ballsicheren Weigl und Neuhaus bestimmten gegen Bielefeld das Tempo auf dem Rasen. „Von Hause aus kommt Flo ja ein bisschen aus einer tieferen Position und hat das Spiel gerne vor sich. Dann kann er das Spiel mit Verlagerungen beeinflussen und die Offensiven mit Bällen füttern“, weiß Farke.
Startelf in der Liga kommt wohl noch zu früh
Weigl und Neuhaus zusammen im defensiven Mittelfeld. Das könnte auch in der Bundesliga gegen bestimmte Gegner ein Thema werden. Farke jedenfalls sieht die Argumente dafür: „Mit Flo und Julian zusammen haben wir natürlich viel Ballbesitz, weil zwei technisch gute Spieler in einer tieferen Position auch gut zusammen harmonieren.“ In der Regel sollte aber der von Top-Klubs umworbene Manu Koné gute Chancen auf einen der beiden Plätze haben.
Neuhaus dürfte also mittelfristig wieder mehr auf die offensivere Position im 4-2-3-1-System schielen, wo mit Lars Stindl und neuerdings auch Christoph Kramer zwei weitere Optionen zur Verfügung stehen.
Ob Neuhaus schon am 16. Spieltag gegen Leverkusen (22. Januar) eine echte Startelfalternative darstellt, darf aber Stand heute infrage gestellt werden. So äußerte sich Farke auch über den Rückstand, den der Profi noch aufholen muss. „Flo hat natürlich noch ein bisschen Strecke zu gehen, bis er in seiner absoluten Top-Form ist, er war ja monatelang weg. Er macht es aber sehr gut, er macht auch körperlich einen guten Eindruck. Flo muss natürlich noch das Gefühl fürs Spiel zurückbekommen.“
Und so sprach Farke letztlich davon, dass Neuhaus gegen Leverkusen „auf jeden Fall ein Thema für den Kader werden kann“. Die Startelf scheint also noch einen Schritt entfernt zu sein.