Franco Di Santo
1. Bundesliga
Warten auf den ersten Ligatreffer

Kristian Dordevic

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Die Sehnsucht nach der größeren Fußballbühne führte Franco Di Santo im Sommer von Bremen nach Gelsenkirchen. Und tatsächlich kann er bei den Knappen mit seiner internationalen Bilanz zur Halbzeitpause der Europa-League-Gruppenphase zufrieden sein. Ein Hattrick binnen 17 Minuten gegen Tripolis (4:0), ein weiterer Treffer nebst Vorlage in der Begegnung mit Prag (2:2) – macht vier Tore. An den ersten drei Gruppenspieltagen der Europa League war kein anderer Profi erfolgreicher.

In der Liga hingegen ist der Wurm drin. Der 26-Jährige kam bislang in jeder Partie des FC Schalke 04 zum Einsatz, achtmal von Beginn an. Seinen Tor-Tanz konnte er indes noch kein einziges Mal aufführen. Lediglich ein Assist steht für Di Santo im Oberhaus zu Buche.


Elfmetersituation als Knotenlöser?

Selbst im gestrigen DFB-Pokal-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) wirkte das Tor von Fohlen-Torhüter Yann Sommer für ihn – ebenso für all seine Kollegen – wie vernagelt. Schon am Sonntag, bei Teil 1 des Doppelduells, "hatte er wieder zwei oder drei sehr gute Möglichkeiten", wie Trainer André Breitenreiter im "kicker" einräumte. Was allerdings nicht als Kritik gemeint war. Vielmehr stellt der Coach stets das Engagement des Argentiniers sowie seine Mannschaftsdienlichkeit in den Vordergrund, die ihn im Laufe eines Spiels immer wieder aus dem Zentrum herausführt.

"Ich weiß, dass ich noch nicht mein Optimum in der Offensive zeigen konnte", so die selbstkritischen Töne Di Santos, der darüber hinaus darauf verwies, dass er auch in Bremen mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatte. An der Weser feierte der Stürmer erst mit 13 Treffern im zweiten Jahr so richtig den Durchbruch.

Gleichzeitig vertritt Di Santo die Überzeugung, dass Tore nicht der einzige Arbeitsnachweis für einen Angreifer sind. Für ein Erfolgserlebnis vor dem gegnerischen Tor müssen in der Regel mehrere Dinge auf dem Platz zusammenkommen, aber "rennen und kämpfen kann man in jedem Spiel".

Womöglich spielt ihm sogar die Rotsperre von Standardspezialist Johannes Geis in die Karten. Der 21-Jährige galt zuletzt als erster Anwärter auf die Strafstöße – nach Einschätzung des "kicker" dürfte in dessen Abwesenheit Di Santo der Mann für die Elfmeter sein. Vielleicht klappt es dann bald im königsblauen Dress mit der Tor-Tanz-Premiere.