Dieses Leihgeschäft hatten sich damals sicherlich alle Beteiligten anders vorgestellt: Gonçalo Paciência sollte in der vergangenen Saison die Probleme im Sturm des FC Schalke 04 lösen und wurde samt Kaufoption von Eintracht Frankfurt nach Gelsenkirchen ausgeliehen. Nicht nur wegen des Abstiegs und dem finanziellen Engpass der Schalker fand der feste Transfer letztendlich aber nicht statt.
Vielmehr lag es an seiner mangelhaften Leistung im königsblauen Trikot (15 Spiele, ein Tor, eine Vorlage) und der schweren Knieverletzung, die den Portugiesen für mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatte. Auch in Hessen liegt die sportliche Zukunft des 26-Jährigen nun wohl nicht mehr, wie es medial heißt.
Grund dafür ist unter anderem die Entscheidung von Frankfurts Neu-Trainer Oliver Glasner, im wichtigen Testspiel gegen Racing Straßburg lieber auf den Mittelfeldspieler Aymen Barkok in der Sturmspitze zu setzen als auf den einzigen potenziellen Mittelstürmer, der sich an diesem Tag im Kader befunden hatte.
Paciência beliebt im Team, aber ohne Perspektive
Nach dem Spiel begründete der Österreicher die Niederlage damit, dass vorne „ein Leuchtturm“ fehle. Also ein Spieler, welcher vor allem Präsenz ausstrahlen kann und diese auch mit einer gewissen Wucht kombinieren kann – eine Rolle, in der Paciência nicht gesehen wird. Stattdessen erwähnt der Trainer, dass „mit Jesper Lindstrøm und Rafael Borré Speed dazu kommt“ und sich somit „vielleicht auch eine andere Spielanlage“ entwickeln könnte. Über Paciência, welcher nach seiner Einwechslung wie ein Fremdkörper gewirkt hatte, fand Glasner keine Worte.
Medienberichten zufolge soll Paciência zwar ein im Training bemühter und in der Mannschaft beliebter Spieler sein, jedoch nicht über die gewünschten Sturm-Anforderungen von Glasners Spielphilosophie verfügen. Dieser setzt auf mitspielende Stoßstürmer, die sowohl die Wege in die Tiefe machen, als auch mit Wucht und Tempo überzeugen können. Vor allem Letzteres fehle Paciência.