So wie es aussieht, verliert Bayer Leverkusen nach Ablauf dieser Saison gleich drei Sechser: Simon Rolfes (33) beendet seine Karriere, Stefan Reinartz (26) wird sein Glück bei einem anderen Verein versuchen (Tendenz Eintracht Frankfurt) und Gonzalo Castro steht offenbar unmittelbar vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund.
Bereits gestern ließ der "kicker" verlautbaren, dass der Transfer des 27-Jährigen um Pfingsten herum über die Bühne gehen könnte. Nach einem aktuellen Bericht der "BILD"-Zeitung werden sogar schon am heutigen Donnerstag die entsprechenden Formalitäten geklärt.
Demnach meldete sich der BVB beim Werksklub und gab zu verstehen, die volle Ablöse in Höhe von elf Millionen Euro zahlen zu wollen. Zuvor hieß es, die Westfalen versuchen die im Vertrag festgeschriebene Summe zu drücken, worauf sich die Leverkusener freilich nicht einlassen wollten. Vor dem Hintergrund, dass die Ausstiegsklausel im bis 2016 datierten Vertrag lediglich noch vier Tage gültig ist, erfolgte nun vermutlich das Einlenken seitens der Borussen.
Topspieler der Saison 2014/15
Es wäre der erste Vereinswechsel in der Karriere des Ur-Leverkuseners. "Ich möchte mir später nicht vorwerfen, nicht eine neue Herausforderung gesucht zu haben", begründet Castro im Boulevardblatt seinen Schritt, mit dem er die (Aussicht auf) die Champions League zumindest vorübergehend gegen die Europa League eintauscht.
Im Ruhrgebiet könnte für den kreativen Mittelfeldspieler (21 Saisoneinsätze: 2 Tore – 9 Vorlagen) der Platz des abwanderungswilligen Ilkay Gündogan frei werden, der seinen bis 2016 laufenden Vertrag nicht verlängern wird und zwecks Einstreichung einer Ablöse im Sommer verkauft werden soll.
Leverkusen wird es dagegen schwer haben, einen Eins-zu-eins-Ersatz für seinen kreativen Sechser zu finden. Castro avancierte im Laufe seiner vielleicht besten Spielzeit unterm Bayer-Kreuz ("kicker"-Notenschnitt: 2,90) zu einem der Topakteure unter den Feldspielern im deutschen Oberhaus. So schmerzhaft der Wechsel in sportlicher Hinsicht für Leverkusen auch sein mag, darf sich zumindest die hiesige Fußballwelt glücklich schätzen, einen Spieler wie Castro weiterhin in der Bundesliga agieren zu sehen.