Im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" bekräftigt Oliver Kreuzer den Verbleib von Hakan Calhanoglu. Auf die Frage hin, ob man lieber auf einen unzufriedenen Spieler baut, als weit über zehn Millionen Euro für jenen zu kassieren, entgegnete der Sportchef:
"Nein, das wäre genau das falsche Signal. Vor drei Monaten hat uns Hakan noch gesagt, welche große Perspektive er beim HSV sieht, wie sehr er sich zu diesem Verein bekennt, dass er hier helfen möchte, etwas aufzubauen. Und jetzt soll auf einmal alles anders sein? Nein, das können wir nicht akzeptieren."
Auch den Traum des Youngsters Champions-League spielen zu wollen relativiert Kreuzer:
"Die Hymne war im Februar genauso schön wie jetzt. Nein, ich sehe Hakan für uns als einen Schlüsselspieler in den kommenden Jahren. Im Übrigen halte ich es auch besser für ihn, sich hier beim HSV zu entwickeln.
Noch aber ist er ein Spieler, der noch viel dazulernen kann. In der Rückwärtsbewegung, in taktischen Dingen. Und er kann körperlich noch robuster werden für das notwendige Tempo beim schnellen Umschaltspiel nach vorn.
Vielleicht haben ihm Berater oder das familiäre Umfeld signalisiert, dass er jetzt schon unbedingt international spielen müsse. Oder dass er hier zu wenig verdient. Aber die Frage stellt sich sowieso nicht. Hakan hat bei uns einen langfristigen Vertrag ohne Ausstiegsklausel. Punkt."
Ein Verkauf aus wirtschaftlichen Zwängen heraus, spielt für den 48-jährigen Manager ebenfalls keine Rolle:
"Im Abstiegsfall hätten wir darüber vielleicht nachdenken müssen. Aber jetzt sind wir finanziell so aufgestellt, dass wir auf diese Transfersumme nicht angewiesen sind."
Bektas Demirtas, Berater des Deutsch-Türken versucht derweil die Situation zu beruhigen:
"Hakan hat nur einen Wunsch geäußert. Alle sollten die Emotionen zurückfahren und das Ganze nüchtern betrachten: Er würde gerne wechseln, der HSV könnte eine hohe Ablöse einstreichen, mit der sich der Club breiter aufstellen kann, und Leverkusen ist bereit, zum jetzigen Zeitpunkt viel zu zahlen. Wer weiß, wie hoch sein Marktwert in einem Jahr ist."
Zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung im Winter hätte Calhanoglu nicht ahnen können, welche Möglichkeiten ihm sich auftun. Demirtas glaubt aber nicht, dass sich der offensive Mittelfeldspieler beim HSV hängen lassen würde. "Er ist ein Vollblutfußballer, den man anbinden müsste, damit er keine Leistung zeigt."