Mit den jüngsten Transfers von Kevin Kampl und Javier "Chicharito" Hernandez hat Bayer Leverkusen das Mannschaftsgebilde mehr als nur geringfügig modifiziert, jedoch den langfristigen Ausfall von Charles Aránguiz (Achillessehnenriss) nicht durch eine Neuverpflichtung kompensiert. Zumindest nicht direkt.
Indirekt könnten die Neuzugänge durchaus für Verschiebungen sorgen. So stehen Trainer Roger Schmidt, der "ja immer mit zwei Spitzen" spielen lässt, wie er laut "kicker" nach dem "Chicharito"-Wechsel betonte, zum einen im Angriff drei nominelle Zentrumsstürmer (Stefan Kießling, Admir Mehmedi und Hernandez) zu Verfügung. Zum anderen kommen für die beiden Offensivpositionen auf den Außenbahnen vorwiegend Karim Bellarabi, Julian Brandt und Kampl infrage. Ergänzend könnten die flexibel einsetzbaren Mehmedi und Hakan Calhanoglu stets auf der Seite aushelfen.
In Bezug auf den Letztgenannten geht der "kicker" allerdings von einer Rückversetzung aus: Nach Einschätzung des Fachblatts dürfte Calhanoglu in der Zukunft verstärkt im defensiven Mittelfeld auflaufen, als offensiver Nebenmann von Lars Bender oder Christoph Kramer.
Großer Name auf der Bank?
Bislang agierte der 21-Jährige in der Regel im offensiven Mittelfeld oder als zweite (hängende) Spitze – hinter beziehungsweise an der Seite eines gelernten Stürmers. Nun aber hat Schmidt in der Offensive vielfältige Besetzungsmöglichkeiten, wird gleichzeitig aber kaum auf seinen brandgefährlichen Standardspezialisten verzichten wollen.
Ein Auftritt in der Mittelfeldzentrale wäre indes kein Neuland für den türkischen Nationalspieler. In seiner Premierensaison unterm Bayer-Kreuz lief Calhanoglu bereits viermal in der Mittefeldzentrale auf. Sollte dies künftig hingegen zum Dauerzustand werden, stellt sich die Frage, wer dann weichen muss: Weltmeister Kramer oder Kapitän Bender?