Angesichts der viermonatigen Sperre für Hakan Calhanoglu sind bei Bayer Leverkusen einige Fragen offen, weshalb sich der Klub gestern mit den Spielerberatern zu einem Austausch traf. In einem ersten Sondierungsgespräch habe man "alle offenen Fragen diskutiert, es war ein sehr harmonisches Gespräch", konstatiert Bayer-Geschäftsführer Michael Schade laut dem "Express". "Nun werden sich alle Seiten noch einmal beraten, wir mit unseren Anwälten, der Spieler mit seinen Beratern. Dann wollen wir zeitnah zu Entscheidungen kommen."
Derweil scheint die Spielerseite schon entschlossen, gegen die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS, der eine vom Weltverband FIFA verhängte Strafe bestätigte, mit allen juristischen Mitteln vorzugehen. Laut Informationen der Zeitung wird Calhanoglu vor dem Zivilgericht in Lausanne (Schweiz), wo auch der CAS seinen Sitz hat, Klage gegen das Arbeitsverbot einreichen. Der 22-Jährige will versuchen, sich per einstweiliger Verfügung eine zeitnahe Spielgenehmigung zusprechen zu lassen.
Im Laufe des Tages veröffentlichte auch der Werksklub eine weitere Mitteilung zu diesem Fall. Darin hieß es, dass momentan geprüft werde, ob Calhanoglu als Adressat des CAS-Urteils mit Unterstützung von Bayer Rechtsmittel einlegen kann. Der Verein selbst kann nicht dagegen vorgehen, weil er kein Bestandteil des Verfahrens war.
Darüber hinaus erklärte der türkische Nationalspieler, während des Zeitraums der Sperre auf sein Gehalt verzichten zu wollen: "Bayer 04 hat mit den damaligen Vorkommnissen überhaupt nichts zu tun. Der Verein wurde durch die ausgesprochene Strafe aber sportlich und wirtschaftlich hart getroffen. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass ich den Klub nicht noch weiter schädigen werde und für die Zeit meines Ausschlusses vom Spielbetrieb auf mein Gehalt verzichte", wird Calhanoglu auf der Homepage der Leverkusener zitiert.