Bereits nach der 1:2-Heimniederlage gegen Tabellenschlusslicht Darmstadt klingelten beim Hamburger SV die Alarmglocken. Nach der bitteren 0:4-Klatsche beim FC Augsburg am Sonntag befindet sich der Nordklub nun auf dem Relegationsplatz.
"Dem HSV steht ein Umbruch bevor, das kann ich schon sagen", so der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen schon vor dem Spiel gegen den FCA gegenüber der "Welt". "Was genau geschehen wird, darüber zu reden, ist es zu früh und jetzt auch nicht zielführend. Aber es wird sich einiges tun."
Auch wenn einige wichtige Spieler gefehlt hätten, habe Bruchhagen eine Niederlage gegen Darmstadt vor heimischem Publikum nicht für möglich gehalten: "Ob die Spieler Angst haben, weiß ich nicht, aber die Leute hier in der Geschäftsstelle, die von einem Abstieg unmittelbar betroffen wären, die haben mit Sicherheit Angst um den Verein."
In den Spielzeiten 13/14 und 14/15 konnten die Hanseaten dem Gang in die zweite Liga nur knapp durch die Relegation verhindern. Der hochverschuldete Verein investierte in den vergangenen Spielzeiten massiv in den eigenen Kader. Eine mögliche Trendwende mit einem zehnten Tabellenplatz in der vergangenen Saison macht die Mannschaft allerdings mit den aktuellen Ergebnissen zunichte.
Nicht nur Bruchhagen macht sich Gedanken über die kommende Saison, auch Sportchef Jens Todt plant bereits zweigleisig, wie er im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" bekanntgab: "Natürlich haben auch wir schon Lösungen für bestimmte Szenarien im Kopf. Unser großes Ziel ist, dass wir aus der Saison rausgehen und dass der überwiegende Teil unseres Kaders im Laufe der Sommerpause steht. Wir wollen, dass unser Grundgerüst vor dem Trainingsstart steht."
Das Team rund um Trainer Markus Gisdol plant derweil ein Kurztrainingslager, um sich auf den Saisonendspurt vorzubereiten: "Wir denken darüber nach und prüfen Optionen. Eine definitive Entscheidung wird am Dienstag fallen", so Todt gegenüber dem "kicker".