Die rote Laterne der Bundesliga baumelt mindestens noch für die nächsten zwei Wochen in Hamburg, denn die Erstligisten legen derzeit erneut eine (Länderspiel-)Pause ein. Auch unter Trainer Markus Gisdol finden die Rothosen in dieser Spielzeit nicht in die Spur und sorgen nach dem desaströsen Auftritt gegen Borussia Dortmund (2:5) vor eigenem Publikum an der Elbe für Kummer und viele sportliche Fragezeichen.
Diese gibt es auch auf Ebene der sportlichen Führung, noch immer ist beim HSV niemand gefunden, der anstelle des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer – seit der Entlassung von Peter Knäbel in Doppelfunktion agierend – den Sportchef gibt. Neuester Kandidat ist Christian Hochstätter, Sportvorstand beim VfL Bochum.
Der Zweitligist hat nun bestätigt, dass Hamburg um den 53-Jährigen buhlt. "Christian Hochstätter hat mich telefonisch über das Interesse des HSV informiert", teilt Hans-Peter Villis, seines Zeichens Chef des Bochumer Aufsichtsrates, gegenüber "RevierSport" mit, "wir haben ihm die Möglichkeit gegeben, mit den Hamburgern zu reden".
Der Sportchef hat also die Erlaubnis für Verhandlungen, was aber nicht bedeutet, dass man ihn damit gleichzeitig freigibt, wie Villis klarstellt: "Das hat nichts mit einer möglichen Entscheidung zu tun, Christian Hochstätter nach Hamburg ziehen zu lassen. Es ist lediglich ein ganz normaler Vorgang, wenn sich ein Arbeitnehmer zu einem Gespräch mit einem möglichen neuen Arbeitgeber spricht. Alles läuft derzeit völlig sauber ab."
Der Aufsichtsratschef verweist insbesondere auch auf den Umstand, dass Hochstätter unlängst seinen Vertrag bis 2020 – "ohne Ausstiegsklausel" – verlängert hat. "Und deshalb liegt die Entscheidung letztlich beim Aufsichtsrat."