Nach dem Abstieg aus der Bundesliga steht Hertha BSC vor der großen Herausforderung, den Kader für die kommende Saison in der 2. Bundesliga neu aufzubauen. Mit dem Bedarf an Transfererlösen droht dem Verein ein möglicher Ausverkauf, während gleichzeitig der Fokus auf der Entwicklung junger Talente liegt.
Hertha BSC ist gezwungen, im Sommer Transfererlöse zu erzielen, um die finanzielle Situation zu stabilisieren. Diesbezüglich sieht es bei ein paar ersten Spielern schon ganz gut aus: So hat Estudiantes de La Plata bereits die Kaufoption für den bisher ausgeliehenen Santiago Ascacibar gezogen und wird rund 2,5 Millionen Euro zahlen. Zudem beabsichtigt der FC Getafe, Hertha-Leihspieler Omar Alderete fest zu verpflichten, für eine Ablösesumme von vier Millionen Euro.
Darüber hinaus laufen die Verträge von insgesamt acht Spielern aus: die der Leihspieler Chidera Ejuke (ZSKA Moskau) und Ivan Šunjić (Birmingham) sowie die von Kevin-Prince Boateng, Peter Pekarik, Stevan Jovetić, Marvin Plattenhardt, Rune Jarstein und dem Youngster Lukas Ullrich, der ablösefrei zu Gladbach wechselt.
Hertha BSC möchte mehr auf Talente setzen
Die übrigen Spieler haben gültige Verträge für die 2. Liga, jedoch werden durchschnittliche Gehaltseinbußen von etwa 40 Prozent erwartet. Florian Niederlechner hat sich nach Informationen des kicker schon bereit erklärt, zu bleiben, ebenso wie Márton Dárdai. Auch das Halten von Marco Richter und Filip Uremović sei für Hertha ein Thema. Zusätzlich plane der Verein, mit Angreifer Jessic Ngankam in die neue Saison zu gehen. Maximilian Mittelstädt, der erst im Januar seinen Vertrag bis 2027 verlängert hatte, wird von Bremen umworben, da eine Ausstiegsklausel in Höhe von (nur) rund 800.000 Euro durch den Abstieg greift.
Generell ist klar, dass in Zukunft vermehrt auf Talente gesetzt werden soll. Die derzeit ausgeliehenen Spieler Linus Gechter (Braunschweig) und Marten Winkler (Waldhof Mannheim) sind ebenso wie Derry Scherhant, Julian Eitschberger, Pascal Klemens, Ibrahim Maza und Veit Stange fest für die neue Saison eingeplant. Auch das Innenverteidiger-Talent Joel da Silva Kiala soll herangeführt werden.
Am besten geeignet für diese Aufgabe scheint den Verantwortlichen bei Hertha BSC der derzeitige Cheftrainer Pál Dárdai zu sein. Der Ungar ist bestens vernetzt im Berliner Nachwuchsbereich und von den Fans geschätzt. Nach Informationen des kicker soll Dárdai der Mann für die Aufgabe 2. Liga sein.