„Wir müssen gewinnen“ – diese Parole hat Pál Dárdai zuletzt mit Blick auf den Saisonendspurt ausgerufen. Auch an diesem Donnerstag. „Vier Spiele, vier Siege“ sollen es für Hertha BSC natürlich am liebsten sein. In jedem Fall muss es jetzt gegen Stuttgart offensiver zugehen als zuletzt gegen Bayern (0:2). Personell steht dem Cheftrainer grundsätzlich fast die volle Kapelle zur Verfügung. Einige Überlegungen muss er dennoch anstellen.
Zum Beispiel im Fall Stevan Jovetić. Infolge muskulärer Probleme stand der Montenegriner seinem Coach noch nicht zur Verfügung, es wurde nichts überstürzt. Nun kommt die Phase, in welcher der Offensivakteur, den Dárdai für den besten Fußballer im Kader hält, ein entscheidender Faktor werden soll.
Aber in welcher Rolle? Ob er für die Startelf infrage kommt, soll in erste Linie anscheinend Jovetić selbst abschätzen. Dárdai kündigte einen Dialog mit ihm an. „Er muss selbst entscheiden: Von Anfang an spielen oder reinkommen?“ Komplette 90 Minuten werden es vermutlich nicht, da zeigte sich der Hertha-Trainer eher skeptisch. Am wichtigsten sei aber, dass mit Muskulatur und Körper alles in Ordnung ist.
Rückt Márton Dárdai vor auf die Sechs?
Eine weitere Entscheidung ist ein Stück hinter der Jovetić-Position zu treffen. Jean-Paul Boëtius habe bei seinem Startelfcomeback (gegen Bayern) nach Schulterverletzung ein gutes Spiel gemacht als Sechser/Achter, „da kann man sich nicht beschweren“. Jedoch bekomme er Druck von Suat Serdar. Sollte Jovetić tatsächlich starten, läuft es nach LigaInsider-Einschätzung auf Serdar statt Boëtius hinaus.
Stabilisator Tolga Ciğerci, der nach zehn Startelfeinsätzen zuletzt auf die Bank musste, ist in diesem Zusammenhang auch nicht zu vergessen und stellt eine Option dar. Oder gibt es gegen Stuttgart sogar eine Überraschung im defensiven Mittelfeld?
„Vielleicht spielt Marton Sechser“, sinnierte Berlins Trainer über verschiedene Möglichkeiten und brachte eine Versetzung von Márton Dárdai ins Zentrum ins Spiel. Denn „vielleicht“ werde Stammkraft Lucas Tousart in einer etwas anderen Rolle gebraucht, „um die Bälle sofort gut hinter die Kette spielen“ zu können. „Vielleicht“ werde Defensivmann Dárdai, der nach Gelbsperre wieder spielen darf, aber auch wie gewohnt in der Abwehr eingeplant.
Abgeschlossen sind die Überlegungen bisher nicht. Zu 80, 90 Prozent habe er schon eine Vorstellung, wie die Hertha-Startelf aussehen soll, beteuerte Coach Dárdai. Personell hat er im Großen und Ganzen zumindest die Qual der Wahl: Bis auf Kélian Nsona sind alle Spieler im Training.