Auch wenn es mit dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV in jüngerer Vergangenheit wohl Interessenten aus Deutschland gab, wurde Holger Badstuber nachgesagt, einen Wechsel nach England zu favorisieren. FCB-Trainer Carlo Ancelotti bestätigte auf einer Pressekonferenz in Katar bereits, dass man einem Transfer des 27-Jährigen keine Steine in den Weg legen werde – allerdings mit einer Einschränkung: Für den Rekordmeister käme nur ein Leihgeschäft, kein Verkauf infrage. An der Säbener Straße ist der Innenverteidiger noch bis 2017 gebunden. Aller Voraussicht nach würde man den Vertrag bei den Bayern zunächst verlängern, um Badstuber danach zu verleihen.
Mit Manchester City unter seinem Trainer Pep Guardiola geisterte bereits seit Tagen ein potenzieller neuer Arbeitgeber durch die Gerüchteküche. In den vergangenen Wochen zeigte sich die Abwehrreihe der Citizens durchaus anfällig: Gegen Chelsea kassierte man drei Gegentore, gegen Leicester sogar deren vier. Bereits in seiner Zeit als Trainer der Münchner hatte der spanische Trainer den Abwehrspieler einst in den höchsten Tönen gelobt – auch, wenn Verletzungen regelmäßige Einsätze von Badstuber unter Guardiola immer wieder verhinderten.
Der ehemalige Bayern-Trainer dementierte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen West Ham United unterdessen, dass der Klub einen Vorstoß auf den Bayern-Verteidiger plane. Zunächst einmal müsse man evaluieren, wie sich die Situation in der Abwehr darstellt, insbesondere in Bezug auf Vincent Kompany, der in den letzten zwei Jahren immer wieder Verletzungsprobleme hatte.
Daneben stehen Nico Otamendi, John Stones, Aleksandar Kolarov und Youngster Tosin Adarabioyo zur Verfügung. "Ich kenne Holger, er ist ein fantastischer Spieler, ein fantastischer Kerl", lobte der Katalane, "aber er ist Spieler von Bayern München, deshalb sollten wir zuerst mit ihnen sprechen, dann mit ihm."
Bislang haben es angesichts des engen Spielplans jedoch noch keine Namen bei den Citizens auf den Tisch geschafft. In der aktuellen (zehntägigen) Pause könne nun gemeinsam mit Sportdirektor Txiki Begiristain ausgelotet werden, "was das Beste für den Rest der Saison ist".
Bis dahin könnte sich das Thema Badstuber schon erledigt haben. Laut Informationen der "Sport Bild" steht ein Transfer des einstigen Nationalspielers innerhalb der Bundesliga kurz bevor. Ein mögliches Ziel: der FC Schalke 04. Wie das Sportmagazin erfahren hat, wird beim Revierklub intern über eine Verpflichtung diskutiert. Ende letzter Woche hat S04-Sportvorstand Christian Heidel bereits anklingen lassen, dass eine Nachjustierung im Abwehrzentrum durchaus zur Debatte steht:
"Wenn man sieht, dass mit Naldo heute nur ein Innenverteidiger auf dem Platz stand, dann ist das eine Position, wo wir näher hinschauen müssen", so der Manager mit Blick auf die aktuelle Personallage. Kapitän Benedikt Höwedes ist derzeit aufgrund von Hüftproblemen im Training verhindert, Verteidiger Matija Nastasic klagt über Beschwerden an der Achillessehne, an der er sich zu Beginn der Vorsaison verletzte (Sehnenriss).
Aber auch der VfL Wolfsburg, der mit heute Paul-Georges Ntep bereits den vierten Winterneuzugang unter Vertrag nahm, soll ein Interessent sein. Ebenfalls diskutiert wurde Badstubers Name angeblich in Leverkusen, dorthin wird es ihn nach Angaben der "Sport Bild" aber nicht verschlagen.