Im Sommer verlor der FC Málaga seinen Kapitän und Mittelfeldchef Ignacio Camacho an den VfL Wolfsburg. Der für zehn Millionen Euro verpflichtete Spanier sollte auch in der Autostadt als Abräumer in der Zentrale zum Erfolg beitragen.
Stattdessen fand er sich zuletzt allerdings zweimal hintereinander in eher ungewohnter Rolle wieder: als zentrales Glied der Dreierabwehrkette.
"Es geht nicht darum, dass du allen Spielern einen Gefallen tust", kommentiert Trainer Andries Jonker laut "Bild" die Maßnahme, die durchaus Früchte trägt, "Ignacio weiß, was er machen muss, er ist kopfballstark und ziemlich ruhig am Ball."
Gleichwohl ist die Umstellung größtenteils sicherlich aus der Not geboren, schließlich kann der niederländische Coach zu Saisonbeginn personell nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Jeffrey Bruma und John Anthony Brooks fehlen gleich zwei potenzielle Abwehrchefs verletzt, vergangenes Wochenende musste auch Ersatzverpflichtung Marcel Tisserand angeschlagen passen.
Camacho kann sich mit der neuen Position alles in allem anfreunden. "Ich habe mein ganzes Leben im Mittelfeld gespielt", so der 27-Jährige, der vor vier Jahren mal vereinzelt in der Innenverteidigung Málagas auflief, "ich versuche aber, auch hinten mein Bestes zu geben. Ich fühle mich wohl auf der Position."
Verantwortung übernimmt er derzeit nicht nur als Führungsfigur in der Abwehr: Camacho trägt in Abwesenheit des verletzten Mario Gómez außerdem wie bei seinem Ex-Klub die Kapitänsbinde.