Ilkay Gündogan
1. Bundesliga
Verlänge­rung um ein Jahr?

Kristian Dordevic

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Seit die Vertragsverlängerung mit Marco Reus in trockenen Tüchern ist, genießt die Personalie Ilkay Gündogan bei Borussia Dortmund oberste Priorität. Der 24-Jährige ist noch bis 2016 gebunden, aber die Westfalen möchten in diesem Frühjahr gerne Klarheit darüber haben, wie die weiteren Pläne des Spielers aussehen. Sollte sich Gündogan gegen einen Verbleib entscheiden, könnte der BVB nach Ablauf dieser Saison Kasse machen – Gündogans Marktwert wird auf etwa 20 Millionen Euro taxiert. Ein ablösefreier Abgang wie beim einstigen Mannschaftskollegen Robert Lewandowski scheint dagegen nicht als Option infrage zu kommen.

Einen Plan B gibt es nach "kicker"-Informationen bereits: Sollte es wirklich zu einer Trennung der beiden Parteien kommen, ist ein eindringliches Werben um den höchst begehrten Hannoveraner Lars Stindl wahrscheinlich.

Jedoch legte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in Sachen Vertragsverlängerung zuletzt im "Sport1-Doppelpass" vorsichtigen Optimismus an den Tag, als er die Situation als "nicht komplett hoffnungslos" bezeichnete. Dass den Verantwortlichen an der weiteren Zusammenarbeit mit Gündogan gelegen ist, hätte Watzke dabei kaum deutlicher zum Ausdruck bringen können: "Wer nicht mit Ilkay verlängern will, dem kannst du auch nicht mehr helfen."


Gedankenspiele in Dortmund

Der "kicker" berichtet darüber hinaus von einem alternativen Weg, der beim Vizemeister durchaus in Betracht gezogen wird: Sollte der achtmalige Nationalspieler Bedenken im Hinblick auf die sportliche Perspektive beim BVB haben, sei der Klub angesichts des fahrigen Saisonverlaufs demnach durchaus geneigt, das Arbeitspapier zunächst lediglich um ein Jahr zu verlängern. Auf diese Weise habe der Edeltechniker Gelegenheit, die weitere Entwicklung der Schwarz-Gelben abzuwarten. Folge dieses Modells wäre allerdings, dass die Verhandlungen in einem Jahr in eine neue Runde gehen müssten.

Dennoch könnte sich diese Methode letzten Endes als vorteilhaft für die Borussia erweisen. Schließlich nähert sich Gündogan seit seinem Comeback am achten Spieltag gegen den 1. FC Köln – er stand seinem Verein aufgrund eines entzündeten Nervs im Rücken rund 14 Monate nicht zur Verfügung – nach und nach der Form alter Tage an ("kicker"-Note in der Rückrunde: 2,8) und erweckt damit zwangsläufig alte und neue Begehrlichkeiten wieder.

Dessen ist sich auch Boss Watzke bewusst, gibt sich im "Doppelpass" keinen Illusionen hin: "Wahrscheinlich rufen alle großen Klubs dieser Welt bei ihm an." Zuletzt ließ Manchester United mutmaßlich das einstige Interesse an dem BVB-Akteur neu aufleben. Bis zu Gündogans langfristigem Ausfall galt etwa auch der FC Barcelona als heißer Kandidat für eine Verpflichtung.