Am Mittwochnachmittag war es so weit: Nach monatelanger Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses (mit Operation im vergangenen Oktober) ist Stürmer Ishak Belfodil in den Kreis seiner Teamkollegen bei der TSG Hoffenheim zurückgekehrt. Er nahm unter Neu-Coach Sebastian Hoeneß an der ersten Einheit auf dem grünen Rasen im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison 2020/21 teil.
Eigentlich war dies lange nicht denkbar gewesen. Der Algerier hatte sich wegen des Umgangs der medizinischen Abteilung mit seiner schweren Verletzung beziehungsweise wegen der Komplikationen mit dem Klub überworfen. Nun könnte es jedoch einen Neuanfang unter dem neuen Übungsleiter geben. Genauso wie auch für Kevin Vogt, der jüngst von einer Leihe zu Werder Bremen zurückkehrte.
Bei der Trainer-Vorstellung zu Wochenbeginn äußerte sich TSG-Manager Alexander Rosen bereits zu den Personalien: "Wir haben hier zwei Spieler, die in der Bundesliga und auch bei der TSG schon sehr besondere Leistungen gebracht haben. Ich möchte gar nicht zu sehr auf die Vergangenheit eingehen." Und weiter: "Das ist natürlich auch eine große Chance eines Neustarts. Mit neuen handelnden Personen."
Ergänzend fand auch der 38-jährige Fußballlehrer lobende Worte: "Beide werden am Mittwoch auf dem Platz stehen. Und darüber freue ich mich. Ich denke, die sportlichen Qualitäten stehen außer Frage. Und ich freue mich dort einfach, zwei Spieler zu haben, die schon in der Vergangenheit gezeigt haben, was für einen Wert sie für ihre Mannschaft haben können."
Belfodil muss sich zurückarbeiten
Es dürfte für Belfodil aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, um sich wieder vollständig auf Bundesliganiveau und die entsprechende Fitness zu bringen, da er nun sehr lange raus war – sein letztes Spiel war am 5. Spieltag in der vergangenen Runde (1:1 gegen Wolfsburg im September 2019). Außerdem wird sich noch zeigen müssen, ob die Integration der beiden letztendlich gelingt.
Sportlich sind sie im Idealfall als Verstärkungen für die Defensive und die Offensive zu sehen. Falls die Integration nicht gelingen sollte, könnten sie aber auch noch als Kandidaten für einen Verkauf auf dem Transfermarkt positioniert werden.
Mit Blick auf den Marktwert und einen potenziellen Abnehmer müsste Belfoldil wohl erst einmal in Testspielen nachweisen, dass er zu alter Stärke zurückfinden kann. Sein Vertrag bei den Hoffenheimern läuft allerdings – so wie der Vertrag von Vogt – de facto noch bis zum 30. Juni 2022.