Erst vor wenigen Tagen signalisierte Wölfe-Manager Klaus Allofs in Bezug auf den Offensivspieler Ivan Perisic, dass keinerlei Bereitschaft bestehe, etwaigen Abwerbebemühungen interessierter Vereine nachzugeben. Vielmehr sei Wolfsburg bemüht, den 2017 auslaufenden Vertrag des 26-Jährigen zu verlängern. Nun meldet sich auch die Spielerpartei in Person von Berater Tonci Martic zu Wort.
Gegenüber der "BILD" berichtet er von einem "fantastischen Angebot", das Inter Mailand vorgelegt habe. Martic ergänzt: "Wenn sich Inter mit Wolfsburg einigt, kann es zu einem Wechsel kommen." Sein Schützling zeige jedenfalls "großes Interesse".
Keine europäische Bühne für Perisic?
Aber ist dem tatsächlich so oder handelt es sich doch nur um Verhandlungsgeplänkel mit Blick auf eine mögliche Vertragsverlängerung in Wolfsburg? Schließlich sind die Nerazurri als Achtplatzierter der Spielzeit 2014/15 in der kommenden Saison nicht europäisch vertreten, Mailand in sportlicher Hinsicht aktuell sicher nicht reizvoller als die deutsche Autostadt. Martic entgegnet, dass Inter ein "großer Klub" sei und ein entsprechendes Interesse „ein Kompliment für jeden Spieler" darstelle.
In Wolfsburg dagegen erarbeitete sich Perisic nach Dienstantritt im Sommer 2013 im Großen und Ganzen einen Status als Stammspieler auf der linken Außenbahn, ließ sich in der abgelaufenen Rückrunde auch nicht von Weltmeister André Schürrle verdrängen. Die Niedersachsen sind amtierender Pokalsieger und dürfen sich als Tabellenzweiter 2014/15 obendrein auf das Abenteuer Champions League freuen.
Domino-Effekt
Und selbst wenn der VfL einlenkt (Martic: "Ich weiß nicht, ob sie Ivan abgeben."), stellt sich noch die Frage der Finanzen. Einen solchen Transfer im vermutlich zweistelligen Millionenbereich kann sich der italienische Klub derzeit wohl nicht leisten. Vor anderthalb Wochen kursierte in den italienischen Medien noch das Modell einer einjährigen Leihe (Kosten: 1,5 Millionen Euro) mit anschließender Kaufverpflichtung (13,5).
Ein ähnliches Vorgehen wie im Fall von Bayerns Xherdan Shaqiri, der im Winter zunächst auf Leihbasis nach Mailand kam und sodann für schätzungsweise 16 Millionen Euro fest erworben wurde. Oder erworben werden musste – denn wie es scheint, hat der Serie-A-Klub kein großes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Schweizer. Unlängst wurde bereits gemutmaßt, dass ein Verkauf des 23-Jährigen nach dem Willen der Mailander die nötigen Einnahmen generieren soll, um einen Transfer von Perisic zu ermöglichen.
Mit Schalke 04 wurde der "BILD"-Zeitung zufolge auch schon ein potenzieller Abnahmekandidat für Shaqiri ausgemacht. Der Revierklub kann den Wechsel jedoch womöglich ebenfalls erst stemmen, wenn ein anderer Spieler verkauft wird. Rund zehn Millionen Euro müssten die Blau-Weißen demnach einnehmen, ehe ein Transfer finalisiert werden könne.