Nachdem Ivica Olic in der Winterpause 2014/15 vom VfL Wolfsburg zum Hamburger SV gewechselt war, fand er sich wie selbstverständlich umgehend in der Stammelf der Rothosen wieder. Daran änderte sich auch nach Amtsantritt von Trainer Bruno Labbadia nichts – vorerst.
Denn ein Platz in der Startelf war dem 36-Jährigen in der aktuellen Bundesligasaison noch gar nicht vergönnt. Vielmehr avancierte er vom Einwechselspieler (8 Einsätze in der Hinrunde) zum Dauergast auf der Tribüne. Parallel zur Entwicklung auf Vereinsebene stellte sich seine Bilanz in der Nationalmannschaft zunehmend abflauend dar. In der Konsequenz erklärte Olic dort seinen Rücktritt.
Nicht zuletzt deswegen bereut er seinen Wechsel zurück in die Hansestadt teilweise. Dieser Schritt sei "definitiv ein großer Fehler" gewesen, verriet der Stürmer in einem Gespräch mit der kroatischen "Vecernji list". Er habe in Wolfsburg mit Dieter Hecking einen Trainer gehabt, der ihm vertraute und ihn auf der richtigen Position einsetzte.
Allerdings habe ihn mit Blick auf die enorm angespannte sportliche Situation seines Ex-Klubs die Emotion gepackt und so wechselte er zum HSV, um im Kampf um den Klassenerhalt zu helfen.
Dabei hat er offenbar unterschätzt, was Abstiegskampf mit sich bringt. Erst jetzt wisse er, so Olic anerkennend, was für ein Druck auf den betroffenen Spielern laste. Er musste aber auch erfahren, dass er als Angreifer bei einem Team aus dem Keller ganz andere Anforderungen zu erfüllen hatte, zumal ihn Labbadia nach außen beorderte. Unterm Strich fühlte sich der Kroate in seiner Rolle als Linksaußen überhaupt nicht wohl, was er sodann auch an den Coach herantrug – und was allmählich auch dazu führte, dass er seinen Platz verlor.