Jakub Kamiński setzt auf einen Neuangriff beim VfL Wolfsburg. Nach einer durchwachsenen, für ihn sogar enttäuschenden Saison legt er sich mächtig ins Zeug, um sich Ralph Hasenhüttl in der Saisonvorbereitung aufzudrängen. Beim Trainer kommen die Zeichen an und fruchten.
Selbst das Erscheinungsbild soll klarmachen, dass Wolfsburg einen neuen Kamiński erwarten kann. Der blondierte Kurzhaarschnitt sei das „äußere Signal dass ich wieder zurück bin und angreifen werde“, verkündet der 22-Jährige. Entscheidend ist das bekanntermaßen auf dem Platz, aber auch dort läuft es wieder rund.
Das liegt unter anderem daran, dass Kamiński im bisher praktizierten System mit Dreierkette auf seiner von ihm so bezeichneten Idealposition spielen darf, der linken Schiene. Sein Tempo und Zug ins gefährliche Drittel kann er hier voll ausspielen. Die ersten drei Vorbereitungsspiele liefen zufriedenstellend, auch aus Sicht von Hasenhüttl.
Feste Position führt zu Automatismen
„Wir haben es schon im letzten Saisonspiel gegen Mainz zu Hause gesehen, dass er Tore vorbereiten kann und sich da wohlfühlt. Die Chancen, die er da jetzt kriegt, die nutzt er super, das muss ich sagen“, bilanziert der Österreicher. „Für Kuba (Kamińskis Spitzname, d. Red.) ist es wichtig, dass er eine gute Vorbereitung hat, einfach auch mal spielt und die Spiele nutzt, um sich in Schuss zu bringen.“
Anders, als noch unter Hasenhüttl-Vorgänger Niko Kovač, der Kamiński keine feste Rolle verpasste, hat der jetzige Coach eine „Position für ihn gefunden, wo man ihn nicht herumschieben muss“ und auf welcher der Pole wisse, was er zu tun hat. „Das führt dann zu Automatismen, die ihm helfen.“
Hasenhüttl sieht bei Kamiński auch eine Entwicklung in der Persönlichkeit. Sein Schützling ist mit großem Ehrgeiz in die neue Saison gestartet, hat in der Sommerpause beispielsweise ein Sonderprogramm mit seinem Vater (Fitnesstrainer) durchgezogen, um hundert Prozent fit zu sein.
Nun hatte Wolfsburg in den ersten Wochen der Vorbereitung noch nicht alle Spieler dabei, sodass Schlussfolgerungen über die Stammelf zu diesem Zeitpunkt verfrüht kommen. Eine erste Duftmarke scheint Kamiński allemal gesetzt zu haben.