Jamal Musiala
FC Bayern München
Musiala ist von den Talenten "mit am weitesten"

Kristian Dordevic

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Das fünfte Rad am Wagen? Keineswegs. Jamal Musiala hat beim deutschen Rekordmeister FC Bayern im offensiven Mittelfeld zwar namhafte wie qualitativ hochwertige Konkurrenz. Unter den Nachwuchstalenten in München darf er sich dennoch mit die größten Hoffnungen machen, bei den Profis immer wieder mal eine Rolle spielen zu können.

In der laufenden Saison hat Hansi Flick den 17 Jahre jungen Engländer, der 2019 aus der Jugend des FC Chelsea an die Säbener Straße kam, in jeder Begegnung eingesetzt. Auf Bundesligaebene waren es vier Einwechslungen (1 Tor). Und im DFB-Pokal gehörte Musiala zur als B-Mannschaft bezeichneten Startelf. Vor dem Bielefeld-Spiel (4:1) erläuterte Hansi Flick, wie er den Youngster aktuell sieht.

"Ich bin ja keiner, der einen Spieler zu sehr lobt", schob der Bayern-Coach vorweg, um dann doch einige Vorzüge hervorzuheben: "Das sieht jeder, dass er am Ball enorme Qualität hat. Dass er ein Eins-zu-eins sehr gut lösen kann. Dass er sehr frech und sehr selbstbewusst agiert."

Musiala bringe seine Qualität schon auf den Platz, weshalb er schließlich die Einsatzzeit gewährt bekommen habe. Dort müsse er ansetzen und sich stetig weiterentwickeln. "Aktuell", so viel hielt Flick fest" ist er mit am weitesten von unseren ganzen Nachwuchsspielern."


Flick sieht Musiala eher bei den Profis als bei der U23

Klar, dass der junge Fußballer noch reifen muss, unter anderem physisch. Wenn es darum geht, eine gewisse Stabilität zu bekommen, "auch körperliche Stabilität", müsse Musiala "einfach so ein bisschen zulegen", erklärte Flick, "das ist unsere Aufgabe."

Worauf der Fußballlehrer bei den Spielern, die auf dem Sprung zu den Profis sind, Wert legt: "Dass sie bei uns trainieren." Im Training werde auf Qualität und Intensität geachtet, allein die tagtägliche Arbeit mit den besten Spielern bringe einen jungen Akteur weiter. "Da kann man sich schon sehr gut in die richtige Richtung entwickeln."

Durchaus möglich, dass Musiala auch mal wieder in der U23 aushilft, etwa bei einem Topspiel. Das werde situativ entschieden. Dessen ungeachtet gilt: "Aktuell sehe ich ihn eher bei uns."


Musiala bislang mit mehr Pflichtspieleinsätzen als Sané & Co.

Besonders als Alternative für die Außenbahnen. Flick wurde in den zurückliegenden Wochen bereits nachgesagt, den starken Dribbler als fünfte Option hinter den arrivierten Flügelstürmern Leroy Sané, Kingsley Coman, Serge Gnabry und Last-minute-Neuzugang Douglas Costa einzuplanen.

Dass die Konkurrenten nicht vor Verletzungen gefeit sind, zeigte sich sowohl in der Vergangenheit als auch in dieser Spielzeit. So wird etwa Leroy Sané, der 2019 einen Kreuzbandriss erlitten hatte, derzeit von einer Knieverletzung außer Gefecht gesetzt. Auch auf Coman musste Flick in der neuen Saison schon verletzungsbedingt verzichten.

Gegenwärtig ist es sogar so, dass Musiala dieses Quintett in puncto Pflichtspieleinsätze anführt. Serge Gnabry hat in der Bundesliga-Runde 2020/21 bislang zwar immer von Anfang an gespielt, die erste Runde im DFB-Pokal aber infolge der Länderspielreise verpasst.