Er ist seit einigen Wochen das Sorgenkind bei RB Leipzig: Jean-Kévin Augustin. Nach gutem Start mit sieben Pflichtspieltoren bis Anfang Oktober zeigte die Kurve bei ihm zunehmend nach unten. Besonders auf Bundesligaebene nahmen seither die Einsatzzeiten ab. Für den Schlussakt der Hinrunde schreibt Ralf Rangnick seinen Schützling trotz des Formtiefs der letzten Wochen aber nicht ab und stellt Minuten in Aussicht.
"Er war schon insgesamt in einer besseren Verfassung, das ist klar", hielt der Cheftrainer gestern fest. Neben dem sportlichen Aspekt war es in dieser Saison auch das Verhalten des Franzosen, das für Unmut sorgte. Zunächst im Sommer, als Augustin als einer von drei Spielern seine Fitness entgegen der Vorgaben vernachlässigte.
Hohe Wellen in den Medien schlug später die Disziplinlosigkeit unmittelbar vor dem Europa-League-Hinspiel gegen Red Bull Salzburg, als er verspätet zum Team in die Kabine kam, weil er im Innenraum noch mit dem Smartphone beschäftigt war.
In den zurückliegenden Wochen beanstandete Rangnick dann wieder mehrfach das Sportliche, das zweite Gruppenspiel gegen Salzburg war für den Stürmer wegen zu vieler vergebener Torchancen auch schon nach einer Halbzeit gelaufen.
Doch der Übungsleiter verzeichnet eine positive Tendenz bei Augustin, der in den vergangenen drei Ligapartien nur einmal für eine Viertelstunde im Einsatz war. "Die letzten Trainingstage hat er mir schon wieder deutlich besser gefallen", beteuerte er. Und weiter: "Die Aufgabe besteht jetzt darin, in diesen zwei Spielen [gegen Bayern und Werder, Anm. d. Red.] – sollte er dann noch mal reinkommen, zum Einsatz kommen – dann auch der Mannschaft helfen zu können, vielleicht auch noch mal ein Tor zu machen. Das traue ich ihm alle mal zu."
In der Vorbereitung auf die Rückrunde soll der 21-Jährige dann an sein altes Leistungsvermögen herangeführt werden. "Wir werden ihm da mit Rat und Tat zur Seite stehen, dass er eben wieder in die Verfassung kommen kann", versprach Rangnick.