In den ersten Wochen dieser Bundesliga-Saison war Jean-Manuel Mbom wohl der Senkrechtstarter beim SV Werder Bremen. Durch den Abgang von Davy Klaassen und die damit verbundene Personalnot rutschte der Leihrückkehrer (KFC Uerdingen) auf einmal in die erste Elf – und machte seine Sache überraschend gut.
Doch nach einige guten Auftritten, zeigte die Formkurve zuletzt wieder nach unten. Nachdem er gegen Frankfurt (1:1) ein Gegentor verschuldete und gegen Bayern (1:1) nur eingewechselt wurde, stand an diesem Spieltag sein bislang schwächstes Bundesligaspiel: Am Freitagabend gegen den VfL Wolfsburg handelte sich Mbom früh die Gelbe Karte ein und wurde bereits in der 32. Minute ausgewechselt.
Mbom muss an seinem Stellungsspiel arbeiten
Das Risiko eines Platzverweises war Florian Kohfeldt einfach zu hoch: "Ich hatte schon große Angst, dass Manuel beim nächsten tiefen Lauf hinter ihn vielleicht den Platz frühzeitig mit Gelb-Rot verlassen muss", erklärte der Coach nach der Partie.
Allgemein sei die Zweikampfführung durchaus ein Problem bei dem 20-Jährigen, der gegen Wolfsburg bereits zum fünften Mal in dieser Spielzeit verwarnt wurde: "Er muss lernen auch Situationen mit Stellungsspiel zu lösen, bevor es zum letzten Zweikampf kommt", lautete Kohfeldts deutliche Kritik.
Wie gewohnt hatte der Übungsleiter aber auch positive Worte für seinen Schützling übrig und stellte sich hinter Mbom: "Das sind Erfahrungswerte, die man ihm im Training schwer vermitteln kann, aber natürlich arbeiten wir daran. Das alles gehört zur Entwicklung dazu und wird ihn nicht umwerfen. Wenn man solche Spieler entwickeln will, muss man solche Tage mitnehmen."
Engpass im Mittelfeld: Wer spielt gegen Stuttgart?
Trotz der zuletzt schwächeren Form, dürfte Mbom also langfristig weiter seine Chancen bekommen. Am nächsten Wochenende muss er allerdings auf jeden Fall einmal zuschauen – er ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt.
Kevin Möhwald, der am Freitag für ihn eingewechselt wurde, wird ihn jedoch gegen den VfB Stuttgart (Sonntag, 15:30 Uhr) nicht ersetzen können. Er sah gegen Wolfsburg Gelb-Rot und ist somit ebenfalls gesperrt. Ein harter Schlag für Florian Kohfeldt, dem nun im zentralen Mittelfeld kaum noch Optionen bleiben.
Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass Leonardo Bittencourt etwas tiefer agiert als sonst. Im Gespräch mit der "Bild", dachte der Übungsleiter laut über diese Variante nach: "Bleiben noch Maxi Eggestein und Christian Groß. Vielleicht muss der ein oder andere positionsfremd spielen. Leo Bittencourt hat auch schon mal Doppel-Sechs gespielt", so Kohfeldts Überlegungen.