Jean-Paul Boëtius
1. Bundesliga
Bru­ma-Transfer zum Nachteil von Boëtius?

Fabian Kirschbaum

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Jean-Paul Boëtius ist beim 1. FSV Mainz 05 ganze 20 Spieltage am Stück absoluter Stammspieler gewesen – mit einer Bilanz von vier Toren und sechs Vorlagen. Seitdem aber Winter-Neuzugang Jeffrey Bruma (wurde vom VfL Wolfsburg bis Saisonende ausgeliehen) am 21. Spieltag in die Startelf der Nullfünfer rückte, saß der 25-jährige Offensivmann zweimal in Folge 90 Minuten auf der Ersatzbank.

Cheftrainer Achim Beierlorzer äußerte sich auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 am letzten Spieltag gegen Schalke 04 zu dieser Gemengelage wie folgt: "Jeffrey ist ein richtig guter und erfahrener Innenverteidiger und er ermöglicht unseren anderen beiden Innenverteidigern, nämlich Jerry [St. Juste, d. Red.] und Moussa [Niakhaté], dass sie aktiver gegen den Ball gehen und nach vorne verteidigen."

Da Beierlorzer mit dieser taktischen Maßnahme vor allem die Defensive stärken wollte, weil die Mainzer im Vorfeld zu viele Gegentore gefangen hatten, musste er für die Dreierabwehrreihe mit Bruma einen offensiven Akteur opfern.

Offenbar ist davon zurzeit Boëtius besonders betroffen. Man darf hierbei aber auch Stürmer Jean-Philippe Mateta nicht vergessen, der zudem hinter dem defensivstärkeren Ádám Szalai zuletzt das Nachsehen hatte.


Beierlorzer: "Das Konzept mit Jeffrey ist sehr gut momentan"

"Deshalb war der Weg schon der, die Defensive zu stabilisieren. Das kostet natürlich dann auch einen Offensivspieler. Das wissen wir auch alle. Wir haben einen Stürmer und zwei Halbstürmer [Quaison, Szalai und Öztunali] dann noch vorne drin – unser Zehner fehlt uns momentan. Aber das ist halt jetzt für diese Phase, in der wir uns befinden, unheimlich wichtig", so Beierlorzer weiter.

Im Spiel gegen Königsblau hatte der 52-jährige Übungsleiter auch genug Chancen gesehen, obwohl er einen Offensivakteur weniger auf dem Feld hatte. Aus diesem Grund "ist das Konzept mit Jeffrey sehr, sehr gut momentan", um erfolgreich zu sein.

Am nächsten Wochenende müssen die Rheinhessen dann zum VfL Wolfsburg reisen (Sonntag, 18:00 Uhr). Da dies wiederum der Stammklub von Bruma ist, wird der Defensivspezialist vermutlich extra motiviert sein. Dennoch bleibt es wohl abzuwarten, ob Beierlorzer nicht doch seine für ihn erfolgreiche Dreierkette wieder aufgibt, um einen weiteren Offensiven wie Boëtius ins Spiel zu bringen.

Ein erneuter Bankplatz bleibt gewiss im Bereich des Möglichen. Dass es aber genauso mit dem Niederländer geht, bewiesen die Mainzer vom 12. bis 15. Spieltag, als sie mit einer Dreierkette in der Abwehr und einem startenden Boëtius aufliefen.


Wird Boëtius Euer Meinung nach gegen Wolfsburg in die Anfangsformation zurückkehren?